Jetzt ist es an der Zeit, wie versprochen ein neues physikalisches Modell zu präsentieren. Wir möchten hierbei wie gewohnt Schritt für Schritt vorgehen, um die Überlegungen nachvollziehen zu können.
Wie wir uns vielleicht erinnern, beschrieb Isaac Newton in seiner Principia als erster die Gravitation mithilfe einer mathematischen Formel. Dieses von ihm formulierte Gravitationsgesetz ist eine der Grundgleichungen der klassischen Mechanik. Es war die erste physikalische Theorie, die man auch in der Astronomie anwandte. Newton bezeichnete die Gravitation als eine Kraft, die zwischen zwei Körpern wirkt und diese zu ihrem gemeinsamen Schwerpunkt hin beschleunigt. Wobei die Stärke der Gravitation proportional zum Quadrat des Abstandes der Körper abnimmt.
Abb. 1: Das Newton'sche Gravitationsgesetz.
In der 1916 von Albert Einstein aufgestellten Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) wird die Gravitation jedoch auf eine geometrische Eigenschaft der Raumzeit zurückgeführt. Nach seiner Auffassung wird die Raumzeit durch die Anwesenheit von Masse und jeglicher Form von Energie gekrümmt. Durch diese Sichtweise ist es möglich, die Gravitation grundsätzlich anders zu interpretieren als die anderen Kräfte. Die Gravitation lässt sich dann als Trägheitskraft ansehen.
Somit wurde Newtons Gravitationsgesetz durch die Allgemeine Relativitätstheorie (ART) auf den Prüfstand gestellt.
Und nach wie vor stellt das „Dreikörperproblem” eines der größten Herausforderungen dar, welches aus der Betrachtung der Himmelsmechanik entsteht. Das Problem besteht nämlich darin, die Wechselwirkung dreier physikalischer Systeme, in diesem Fall die Bewegung von drei Himmelskörpern unter dem Einfluss ihrer gegenseitigen Massenanziehung auf der Basis des Newton'schen Gravitationsgesetzes zu berechnen.
Das Dreikörperproblem gilt seit den Entdeckungen von Johannes Kepler und Nikolaus Kopernikus als eines der schwierigsten mathematischen Probleme. Um quantitative Resultate zu erlangen, ist das Problem bisher im allgemeinen Fall nur numerisch zu lösen. Trotz der Bemühungen großer Mathematiker seit mehr als zwei Jahrhunderten konnte noch keine allgemeine Lösung angegeben werden. Selbst ein allgemeines Näherungsverfahren wurde bislang nicht gefunden.
Die grundsätzliche Herausforderung besteht nach wie vor darin, dass es keine weiteren Bewegungsintegrale gibt, die aus den uns bekannten Erhaltungssätzen herzuleiten wären. Letztlich sind nur algebraische bzw. eindeutige analytische Funktionen der Orte und Geschwindigkeiten der Himmelskörper möglich.
Alle Planeten unseres Sonnensystems, einschließlich der Sonne selbst, kreisen um ein gemeinsames Zentrum. Man sagt zu Recht, dass die Sonne zwar unser Zentralgestirn ist, aber die Sonne ist nicht der Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Das eigentliche Zentrum ist nicht mit dem Schwerpunkt der Sonne identisch. Für jeden Planeten, einschließlich der Sonne, gilt eine spezifische Orbitalgeschwindigkeit.
Schaut man in der Fachliteratur nach, so weichen die Angaben mitunter geringfügig
voneinander ab. Für den Laien mag dies verwunderlich wirken. Doch bei unserem
Sonnensystem handelt es sich um ein dynamisches „Uhrwerk”, das in einem
Für die weiteren Überlegungen gehen wir von den aktuellen Werten aus. Uns interessieren dabei vor allem die Orbitalgeschwindigkeiten, und die mittlere Entfernung der Himmelskörper um das Zentrum unseres Sonnensystems:
Himmels- körper (Planeten) | mittlere Entfernung Mio. km | Orbital- geschwindig- keit km/s |
---|---|---|
| | |
Sonne | 2,543 | 229,6
|
Merkur | 57,909 | 47,36
|
Venus | 108,159 | 35,02
|
Erde | 149,597 | 29,78
|
Mars | 227,987 | 24,07
|
(Asteroiden) | 321 ... 485 | 20 ... 16 |
Jupiter | 778,507 | 13,06
|
Saturn | 1433,447 | 9,68
|
Uranus | 2872,429 | 6,81
|
Neptun | 4494,967 | 5,43
|
(Kuiper- gürtel) | 5906 ... 10173 | 3,6 ... 4,7 |
Trägt man obige Werte in ein Diagramm ein, so ergibt sich ein Kurvenverlauf, der wie nicht anders zu erwarten, einen hyperbolischen Charakter aufweist.
Abb. 2: Die Orbitalgeschwindigkeiten der Planeten.
Was spricht dagegen, diesen Kurvenverlauf auf einen sogenannten „Potentialtopf” zu übertragen, in welchem die Planeten, einschließlich der Sonne, innerhalb von Potential- bzw. Energiefeldern ihre Bahnen ziehen?
Wenn das zutreffend ist, müsste sich der Potentialverlauf ebenfalls in Form einer Spiralkurve darstellen lassen.
Abb. 3: Die Kosmos-Spirale (rechtsdrehend).
In der Seitenansicht entspricht dies einem hyperbolischen Trichter, ähnlich wie bei einem „Schwarzen Loch”.
Abb. 4: Kosmos-Spirale (rechtsdrehend) in positiver Richtung zunehmend;
mit hyperbolischer Form (in
Auf diese Weise werden Potential- bzw. Energiefelder beschrieben, deren Potential nach außen hin abnimmt, ähnlich wie dies bei einem Potentialtopf der Fall ist. Dementsprechend nimmt die kinetische Energie zum Zentrum gerichtet zu.
Jedes dieser Potentialfelder lässt sich durch eine imaginäre Linie abgrenzen. Die Masseteilchen, die sich in den jeweiligen Energiefeldern befinden, würden ohne eine Gegenkraft in das Zentrum hineinspiralen. Das Gleiche würde auf unsere Planeten zutreffen. Doch über die Jahrmillionen hat sich ein Kräftegleichgewicht eingestellt.
Die „Normalbeschleunigung” n, die zum Kreismittelpunkt gerichtet ist, nennt man auch die „Zentripetalbeschleunigung”.
Bei einer Kreisbewegung mit konstanter Winkelgeschwindigkeit wird es keine Tangentialbeschleunigung geben. In diesem Fall gibt es nur eine Normalbeschleunigung. Und daher bleibt auch der Betrag des Geschwindigkeitsvektors konstant. In diesem Zusammenhang gibt es noch die „Zentrifugalkraft”. Darunter versteht man eine Trägheitskraft, die in bewegten und beschleunigten Bezugssystemen eine Rolle spielt.
Wenn man, wie in unserem Fall, ein rotierendes Bezugssystem betrachtet, wirkt auf die Masseteilchen, sprich die Planeten, eine „nach außen” gerichtete Trägheitskraft, nämlich diese Zentrifugalkraft. Und die Zentripetalbeschleunigung ruft ihrerseits eine entsprechende „nach innen” gerichtete „Zentripetalkraft” hervor, die notwendig ist, um die nach außen gerichtete Zentrifugalkraft zu kompensieren, sodass die Planeten nicht „hinausfliegen”.
Da sich die Sonne ihrerseits ebenfalls in einem Kräftegleichgewicht befindet, und die Größenordnung der Gravitationskraft verschwindend gering ist, übt sie keinen nennenswerten Einfluss auf die Erde aus. Wie lässt sich sonst erklären, dass die Erde mittlerweile nicht in die Sonne hineinspiralt ist, wenn doch die Masse der Sonne zurzeit sage und schreibe etwa das 333.000-fache der Masse der Erde beträgt?
Wie stark die Raumkrümmung in einem solchen Potentialtrichter ausfällt, hängt maßgeblich von dem Gesamtdrehimpuls des rotierenden Systems ab. Dementsprechend kann er um ein Vielfaches flacher ausfallen, sodass beispielsweise die Ekliptik unseres Planetensystems sehr „eben” erscheint.
Abb. 5: Darstellung der Energiefelder in einem Potentialtopf.
Letztlich spielt es aber keine Rolle, wie gekrümmt der Raum ist. Da der Formalismus eine gekoppelte quadratische Funktion beinhaltet, bleiben die Potentialfelder für sich betrachtet immer erhalten. Dementsprechend lassen sich diese grafisch darstellen. Jedes Potentialfeld spiegelt die kinetische Energie der darin befindlichen Masseteilchen wider.
Bei der nachfolgenden Betrachtung lassen wir die „Gravitation” völlig außen vor, und konzentrieren uns auf den Potentialverlauf, der durch die Spiralkurve visualisiert wird. Die sich daraus ergebenden Grenzlinien der Potential- bzw. Energiefelder lassen sich ganz einfach auf unser Sonnensystem übertragen.
Abb. 6: Die Potentialfelder Merkur bis Mars.
Es fällt auf, dass sich die Orbits der Planeten trotz ihrer leicht elliptischen Bahnen immer innerhalb eines solchen Potentials befinden. Das sollte man auch erwarten, wenn diese Neue Theorie zutreffend ist.
Das Gleiche trifft auch auf die weiter außen liegenden Planeten zu.
Abb. 7: Die Potentialfelder von Jupiter bis Neptun.
Jetzt mag man allerdings einwenden: Befinden sich die Planetenbahnen denn nicht immer in irgendeinem dieser Potentiale; wenn nicht in diesem dann eben in dem benachbarten?
Auf den ersten Blick scheint dieses Argument zutreffend. Allerdings weist unser Sonnensystem diesbezüglich eine Besonderheit auf. Dabei handelt es sich um den Asteroidengürtel, der sich zwischen Mars und Jupiter einreiht. Es ist nicht irgendein breiter Gürtel, der sich irgendwo auf der Ekliptik befindet.
Es lässt sich nämlich eine Dichteverteilung der Asteroiden im Hauptgürtel nachweisen.
Abb. 8: Verteilung der Asteroiden im Hauptgürtel © NASA.
Die Skala zeigt den Abstand der einzelnen Gruppen zur Sonne in AE (Astronomische Einheit). Der Hauptgürtel lässt sich im Wesentlichen in drei Bereiche aufteilen.
Die „Flora-Familie” ist eine relativ große Gruppe von Asteroiden der
S-Klasse im inneren Gürtel (2,15...2,35 AE). Ihre Bahnen
weisen eine Neigung von 1,5...8° auf. Etwa 4-5 %
aller Hauptgürtelasteroiden gehören zu dieser Gruppe.
Zur „Vesta-Gruppe” gehören Planetoiden mit Bahnneigungen von
5...8° in einer Entfernung von 2,25...2,5 AE.
Sie gehören meist der
Die „Nysa-Gruppe” liegt in einer ähnlichen Entfernung wie die
Vesta-Asteroiden, jedoch weisen ihre Mitglieder Bahnneigungen von nur
1...5° auf. In der Nähe befinden sich auch Objekte der
„Massalia-Gruppe”, deren Bahnen nur um 0...2,5° geneigt
sind.
Eine weitere große Gruppe wurde nach dem Asteroiden „Eunomia” benannt und
erstreckt sich hinter der „Hestia-Lücke” mit Bahnhalbachsen von
2,5...2,8 AE. Die Objekte gehören meist der S-Klasse
an und besitzen Bahnneigungen von 11...16°. Mit über
4600 Mitgliedern gehören etwa 5 %
aller Hauptgürtelasteroiden zu dieser Familie.
Die „Gefion-Familie” befindet sich in Entfernungen von 2,7...2,8 AE.
Die Bahnneigung der Mitglieder, die überwiegend zur S-Klasse gehören, beträgt
7,5...10,5°. Innerhalb der Gruppe liegt die Bahn des
Zwergplaneten „Ceres”, der jedoch nicht zu dieser Familie gehört, da sich
seine Zusammensetzung deutlich von der der anderen Objekte unterscheidet.
Die Objekte der „Koronis-Gruppe” besitzen geringe Bahnneigungen von
0...3,5°. Sie stellen die Mehrheit der Asteroiden, die sich
in einer Entfernung von 2,8...2,95 AE befinden, und werden von den
Zonen, auf denen eine 5:2- bzw.
Die „Eos-Gruppe” liegt in einer Entfernung von 2,99...3,03 AE
und weist Bahnneigungen von 8...12° auf.
Die „Themis-Familie” enthält Asteroiden mit Bahnhalbachsen von
3,08...3,24 AE und Bahnneigungen mit weniger als 3°.
Zur „Hygiea-Gruppe” zählt ca. 1 % der
Hauptgürtelasteroiden. Sie befinden sich in ähnlicher Entfernung
wie Asteroiden der Themis-Gruppe, haben allerdings eine stärkere Bahnneigung von
4...6°. Die Mitglieder sind meist Objekte der B- und
C-Klasse.
Abb. 9: Verteilung der Asteroiden im Hauptgürtel (Quelle: Wikipedia).
Frage: Wie kommt es zu den nachweislich vorhandenen Lücken in dem Asteroidengürtel? Diese nachhaltige Frage lässt sich mit der nachfolgenden Grafik beantworten.
Ordnet man die zuvor beschriebenen Teilbereiche des Hauptgürtels in den zuvor beschriebenen Potentialfeldern an, fallen sofort zwei Besonderheiten auf:
1.) Jeder Teilbereich des Hauptgürtels, sprich der „Innere”, der „Mittlere” und auch der „Äußere” Hauptgürtel liegen trotz ihrer enormen Ausdehnungen genau innerhalb eines Potential- bzw. Energiefeldes.
2.) Die „Lücken” dagegen liegen genau auf den Grenzlinien der Potentalfelder des postulierten Potentialtopfes.
Abb. 10: Die Potentialfelder der Asteroiden.
Sollte das alles nur reiner Zufall sein? Oder ist das womöglich die Antwort auf die immerwährend gestellte Frage zu einer Alternative der Gravitation? Wenn das tatsächlich der Fall ist, muss sich dieses neue Verständnis auch auf unseren Kosmos übertragen lassen.
In einem späteren Kapitel werden wir diese Theorie auf unsere Galaxien und deren innere Strukturen übertragen. Es werden dabei weitere verblüffende Details zutage gefördert.
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