Sinn und Zweck dieser Abhandlung ist, dass der Leser einen Überblick über die Struktur der Sache erhält. In diesem Fall über die Physik. Dabei gilt zu berücksichtigen: Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen wo es steht. Vorerst reicht es aus, sich einen guten Überblick zu verschaffen. Dann fällt es einem später auch leichter zu wissen, wo man nachschauen muss, um tiefer in die Materie einzutauchen.
In der Physik sind die Schwerpunkte anders gesetzt als in der Mathematik. Wenn es um die mathematische formale Durchführung geht, muss die theoretische Physik herhalten. Um dies zu ermöglichen, wird meistens ein deduktives Verfahren angewendet. Mit anderen Worten, es werden gewisse Grundgleichungen an den Anfang gestellt. Bei der Elektrodynamik sind es beispielsweise die Maxwell-Gleichungen. Anschließend werden Methoden erarbeitet, wie man diese möglichst umfassend und für möglichst viele unterschiedliche Situationen lösen kann.
Wir werden hier jedoch etwas anders vorgehen. In unserem Fall gehen wir von der experimentellen Grunderfahrung aus. Wir bestimmen uns die wesentlichen anschaulichen Grundparameter bzw. die wesentlichen Grundgrößen. Und aufgrund dieser experimentellen Erfahrung werden die Grundgleichungen erarbeitet. Diese Gleichungen sind dann nichts anderes als Schlussfolgerungen aus wichtigen Grunderfahrungen der experimentellen Physik.
Im Vordergrund stehen somit begriffliche Konzepte, bei denen auf eine gewisse mathematische Präzision verzichtet wird. Um ein Verständnis für die Physik zu bekommen, muss man ein Gespür dafür entwickeln, wo man etwas vernachlässigen kann und wo es nicht ratsam ist.
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