Wirbelstrukturen im
4 - dimensionalen
gekrümmten Raum
Sie befinden sich:  Maschinenbau / Einführung
Maschinenbau


Einführung

Der „Maschinen­bau” ist ein sehr viel­fältiges Gebiet. Auf dieser Web­site können daher nicht alle Bereiche ange­sprochen werden. Neben infor­mativen Inhalten werden einige Berech­nungs­tools zur Ver­fügung gestellt, die beim Abitur, in der Berufs­schule oder am Arbeits­platz Anwen­dung finden können.

Der Maschinen­bau, oft auch als Maschinen­wesen bezeichnet, ist eine klassische Ingenieur­wissen­schaft und erstreckt sich auf Ent­wicklung, Konstruk­tion und Produk­tion von Maschinen. Dazu zählen:

  • Kraftmaschinen (Dampfmaschine, Motor oder Turbine)
  • Arbeitsmaschinen (Gebläse, Pumpe oder Verdichter)
  • Werkzeugmaschinen (Dreh-, Fräs- oder Schleifmaschine)
  • Förderanlagen (Kran oder Förderband)
  • Fahrzeugtechnik
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Apparate, Geräte und Sondermaschinen




Disziplinen
Technische Mechanik

Die „Technische Mechanik” ist ein Teil­gebiet der Ingenieur­wissen­schaften. Ihre natur­wissen­schaft­liche Grund­lage ist die klassische Mechanik, die ihrer­seits ein Teil­gebiet der Physik ist. Teil­gebiete der Tech­nischen Mechanik sind:

  • die Statik, welche sich mit ruhenden, starren Körpern befasst
  • die Festigkeitslehre, welche ruhende, deformier­bare Körper behandelt
  • die Dynamik für bewegte Körper

Ein weiter­füh­rendes Gebiet im Maschinen­bau ist die „Maschinen­dynamik”. Das Aufgaben­gebiet der Tech­nischen Mechanik ist die Bereit­stellung der theore­tischen Berech­nungs­verfahren zur Ermittlung von Kräften und Momenten. Die eigent­liche Bemessung, Auswahl der Werk­stoffe und der­gleichen mehr wird dann von anderen Diszi­plinen über­nommen, in denen die Tech­nische Mechanik Hilfs­wissen­schaft ist.

Strömungsmechanik bzw. Fluidmechanik

Die Strö­mungs­lehre oder auch „Strömungs­mechanik” ist die Physik der Fluide, also vor allem von Gasen und Flüssig­keiten. Auch die Bezeich­nungen Fluid­mechanik oder Fluid­dynamik werden anstelle von Strö­mungs­lehre verwendet.

Ziel ist die theore­tische Berech­nung von Strö­mungen, zum Beispiel Strö­mungen in Rohr­leitungen, in Ver­bren­nungs­motoren, Turbinen, Gebläsen oder hinter umströmten Körpern (Luft­wider­stand bei Fahr­zeugen). In den Anwen­dungs­fällen werden dabei Kenn­zahlen benutzt, welche die Eigen­schaften (z.B. Ver­halten und Art des Fluids, Strö­mungsart und -form) der Fluide beschreibt. Mit den Prinzipien der Konti­nuitäts­gleichung, den Erhal­tungs­sätzen für Masse, Energie und Impuls und den Navier-Stokes-Gleichungen können die Strö­mungs­vorgänge mathe­matisch beschrieben werden.

Ein wissen­schaft­liches Gebiet, das die Strö­mungs­mechanik nutzt, ist die Rheologie, die sich mit dem Verformungs- und Fließ­verhalten von Materie beschäftigt.

Technische Thermodynamik

Die Thermo­dynamik, auch als „Wärme­lehre” bezeichnet, ist ein Teil­gebiet der klas­sischen Physik. Sie ist die Lehre der Energie, ihrer Erschei­nungs­form und Fähig­keit, Arbeit zu ver­richten. Sie erweist sich als viel­seitig anwend­bar in der Chemie, Biologie und Technik. Im Maschinen­bau wird sie genutzt um den Wirkungs­grad von Maschinen zu berechnen und zur Konstruk­tion und Analyse von Wärme­kraft­maschinen wie Otto- und Diesel­motoren, Gas- und Dampf­turbinen.

Die „technische Thermo­dynamik” ist eine rein makro­skopische Theo­rie, die davon ausgeht, dass sich die physika­lischen Eigen­schaften eines Systems hin­reichend gut mit makro­skopischen Zustands­größen beschreiben lassen. Sie ist eine effiziente Theorie, da sie die Bewegung der einzelnen Atome und Moleküle ver­nach­lässigt und nur mittlere Größen wie Druck und Tempe­ratur betrachtet. Weitere Themen in der Thermo­dynamik sind die Wärme­über­tragung und die Kälte­technik, die sich mit dem Wärme­entzug durch entspre­chende Kälte­mittel beschäftigt.

Werkstofftechnik

Die „Werk­stoff­technik” ist eine selbständige ingenieur­wissen­schaft­liche Disziplin die eine besondere Nähe zum Maschinen­bau auf­weist. Im Maschinen­bau sind vor allem die mecha­nischen Werk­stoff­kenn­werte (Härte, Festigkeit, Elastizitäts­modul und Verschleiß­festig­keit) von Bedeutung. Außer­dem spielen chemische Eigen­schaften eine Rolle, sofern sie die Korro­sions­beständig­keit betreffen. Elek­trische und magne­tische Kenn­werte spielen dagegen keine besondere Rolle. Ein wichtiges Teil­gebiet ist die Werk­stoff­prüfung, die sich mit der Ermittlung dieser Kenn­werte befasst.

Als Konstruk­tions­werk­stoff werden im Maschinen­bau Keramiken, Polymere (Kunst­stoffe) und Metalle ver­wendet. Die größte Bedeu­tung haben die Metalle, davon insbe­sondere Stahl und Gusseisen, aber auch Aluminium, letztes vor allem in den Branchen, in denen das Gewicht eine große Rolle spielt, z.B. der Luft- und Raum­fahrt­technik.

Die Werk­stoff­technik ermittelt Bezie­hungen zwischen der Struktur der Werk­stoffe (Kristall­gitter, Korn­größe, Gefüge) und den Eigen­schaften der Werk­stoffe. Darauf auf­bauend werden durch gezielte Struktur­veränderung, z.B. bei Stahl das Härten und Anlassen oder durch Ein­bringen von Legierungs­elementen, gewünschte Eigen­schafts­profile ein­gestellt. Beim Stahl, wird z.B. die Schweiß­barkeit oder die Umform­barkeit durch die Variierung des Kohlen­stoff­gehalts ein­gestellt. Weitere Eigen­schaften, wie eine Korro­sions­beständig­keit, können durch Legieren erreicht werden.

Konstruktionslehre

Die Konstruktions­lehre, bzw. „Konstruk­tions­technik” beinhaltet die Grund­lagen der Konstruk­tion, d.h. alle jene Synthese-, Analyse-, Bewertungs- und Selek­tions­tätig­keiten, die not­wendig sind, um für eine bestimmte technische Aufgabe eine zu einem bestimmten Zeit­punkt best­mög­liche Lösung anzugeben.

Im Rahmen der „Konstruk­tions­methodik” werden dabei vor allem Methoden zur syste­matischen Ideen­findung, Lösungs­synthese und Varianten­bewertung ver­mittelt, z.B. im konstruk­tiven Ent­wicklungs­prozess, Product-Lifecycle-Management oder „Computer aided engineering” (CAE). Dies dient dem Finden einer mög­lichst optimalen Lösung bei einer großen Anzahl von Lösungs­alternativen.

Um diese Lösungs­alternativen jedoch einzeln beurteilen zu können, sind grund­legende Kennt­nisse über mecha­nische Konstruktions-, bzw. Maschinen­elemente, deren Bemessung und Aus­legung und ihrer Her­stellung nötig. Zudem muss eine Dokumen­tation der Auf­gabe und Lösungen gewähr­leistet werden. Diese erfolgt u.a. in den Lasten- und Pflichten­heften und durch Technische Zeich­nungen.

Den technischen Zeich­nungen liegt dabei eine ein­heitliche Form der Darstellung zu Grunde, die in Normen für die Maß-, Form-, Lage- und Ober­flächen­toleranzen beschrieben sind. Diese Grund­lagen liegen ebenso im Bereich der Konstruk­tions­lehre wie Techniken zur Zeichnungs­erstellung, sowohl von Hand über die Dar­stellende Geometrie als auch mit Hilfe entspre­chender Computer­programme.

Maschinenelemente

„Maschinen­elemente” sind kleinste Bau­teile von Maschinen die besonders häufig genutzt werden und daher oft genormt sind und zugekauft werden können. Dazu zählen beispiels­weise Klein­teile wie Schrauben, Bolzen und Stifte, Zahnräder, Federn, Dicht­ringe, zusammen­gesetzte Teile wie Kugel­lager bis hin zu ganzen Kompo­nenten wie Getrieben, Kupplungen und Bremsen. Außerdem gibt es noch ver­schiedene Verbin­dungs­elemente wie Schweiß­ver­bindungen, Löt­ver­bindungen, Niet­ver­bindungen und Kleb­ver­bindungen, Elemente zur Über­tragung von Bewegungen wie Achsen und Wellen und Gleit­lager.

Mess- und Regelungstechnik

Die „Messtechnik” beschäf­tigt sich mit dem experi­mentellen Messen von Systemen, da zwar jede bestimmbare Größe einen exakten Wert hat, jedoch kann man diesen durch Mess­fehler nicht genau erfassen.

Die Messtechnik kann man in die experi­mentelle Mess­technik, wo es um die Auf­klärung von Effekten geht und eine höchst­mögliche Genauigkeit gefordert ist und in die Mess­technik für technische Anwendungen einteilen. Für die tech­nischen Anwen­dungen ist dabei eine robuste Mess­technik gefordert, die aber zugleich kosten­günstig ist. Eine weitere Forderung ist dabei so präzise wie nötig und so schnell wie möglich zu messen.

Die ermittelte Mess­größe besteht dabei aus dem gemessenen Wert, einem Mess­fehler und einer Maß­einheit (SI-Einheit oder abge­leitete Größe). Die zu messenden Größen kann man in elek­trische und nicht elek­trische Größen ein­teilen. Nicht elek­trische Größen können durch entspre­chende Effekte (u.a. Induktions­gesetz) in elek­trische Signale umge­wandelt werden, die für die Regelungs­technik und Auto­mati­sierungs­technik benötigt werden.

Fertigungstechnik

Die „Fertigungs­technik” ist eine Disziplin des Maschinen­baus, die sich mit der Ferti­gung von Werk­stücken beschäf­tigt. Aus­gehend von den Konstruk­tions­unter­lagen sollen die Werk­stücke mög­lichst wirt­schaft­lich gefertigt werden. Zu den Ferti­gungs­ver­fahren zählen beispiels­weise das Gießen, Schmieden, Fräsen, Bohren, Schleifen, Löten, Schweißen, Beschichten und Härten. Den Schwer­punkt der Ferti­gungs­technik bilden die Gemeinsam­keiten und Unter­schiede zwischen diesen Ver­fahren die in Gruppen und Unter­gruppen ein­geteilt werden.

Beim Fräsen, Plasma­schneiden und Stanzen wird beispiels­weise von einem Rohteil Material ent­fernt, sie werden daher der Gruppe „Trennen” zuge­ordnet, beim Schweißen, Ver­schrauben und Löten werden Teile ver­bunden, sie werden der Gruppe „Fügen” zuge­ordnet. Neben den Ferti­gungs­ver­fahren werden auch die zuge­hörigen Werk­zeuge und Maschinen behandelt, deren Auswahl, die Ferti­gungs­mess­technik und die Ferti­gungs­planung und Ferti­gungs­steuerung.

Antriebstechnik

Durch die „Antriebs­technik” wird eine Maschine laut EU-Richtlinie erst zu einer voll­stän­digen Maschine, da sich erst durch einen Antrieb Teile der Maschine selbständig bewegen können.

Ausgehend von einem Motor, der die Bewegung erzeugt, wird diese über Wellen, Keilriemen und/oder Getriebe an die Wirk­stelle gelei­tet. In orts­festen Maschinen werden heut­zutage Elektro­motoren, wie z.B. Synchron­maschinen oder Schritt­motoren bzw. Linear­motoren als Motoren ein­gebaut, da durch diese maschinelle Bewegungs­abläufe sehr gut synchro­nisiert werden können. Falls jedoch die Energie­zufuhr, anders als voran­gehend, nicht durch eine Strom­leitung bereit­gestellt werden kann, wie dies bei den meisten nicht­stationären Maschinen der Fall ist, so setzt man in der­artigen Fällen über­wiegend solche Antriebs­arten ein, die keiner Strom­leitung bedürfen.

In den Jahr­zehnten nach der Industriellen Revolution wurde in der Antrieb­stechnik eine kontinuier­liche Dreh­bewegung durch einen Motor zentral bereit­gestellt und durch eine Königs­welle und Treib­riemen weiter­geleitet. Durch entspre­chende Kurven-, Koppel- und/oder Riemen­getriebe konnte die Dreh­bewegung in eine getaktete trans­latorische Bewegung umgewandelt werden.

Heutzutage wird statt des zentralen Antriebs vermehrt ein dezen­trales System von Antrieben in Maschinen ein­gebaut, d.h., es gibt nicht mehr nur „einen” Motor, der alles über eine Welle antreibt. Statt­dessen über­nehmen viele kleine Motoren die einzelnen Bewegungs­abläufe. Häufig handelt es sich hierbei um Servo­motoren, die durch eine entspre­chende Programmierung der Antriebs­regelung die unter­schied­lichsten Bewegungen aus­führen können. Aus diesem Grund nennt man Servo­antriebe auch „elektronische Kurven­scheiben”.

Kraft- und Arbeitsmaschinen

„Kraft­maschinen” wandeln beliebige Energie in mecha­nische Antriebs­energie um, „Arbeits­maschinen” nutzen mecha­nische Energie um Arbeit zu ver­richten. Häufig kann durch Umkehrung des Funktions­prinzips aus einer Arbeits- eine Kraft­maschine erzeugt werden.

Zu den Kraft­maschinen zählt beispiels­weise die Dampf­maschine. Durch den industriellen Wandel sind heute andere Maschinen von Bedeutung: Otto- und Diesel­motoren, Gasturbinen, Wasser­turbinen und Dampf­turbinen. In zunehmendem Maße finden Akku­mulatoren und Wasser­stoff­betriebene Aggregate, auch „Brenn­stoff­zellen” genannt, Anwendung.

Zu den Arbeits­maschinen zählen unter anderem: Pumpen, Verdichter, Kompressoren, Turbinen und Gebläse.

Fördertechnik

Die „Förder­technik” befasst sich mit Maschinen und Anlagen die zum Transport über kurze Strecken dienen. Dazu zählen beispiels­weise Förder­bänder, Gabel­stapler, Krane, Fahrer­lose Transport­systeme, Rohr­leitungen, Schnecken­förderer und Gabel­hubwagen. Viele dieser Förder­anlagen bestehen aus Komponenten die in viel­fältiger Weise mit­einander kombiniert werden können um sie auf den jeweiligen Anwen­dungs­fall anzupassen.

Dazu zählen beispiels­weise Stahl­seile, Ketten, Bremsen, Antriebe, Haken, Greifer und Hebe­zeuge. Ein Teil der Förder­technik ist die Material­fluss­technik die sich mit den Infor­mations­strömen befasst. Die Förder­technik kümmert sich somit um den inner­betrieb­lichen Transport. Der außer­betrieb­liche Transport ist dagegen Sache der Verkehrs­technik, der mit Fahr­zeugen durch­geführt wird.

Fahrzeugtechnik

Die „Fahrzeug­technik” befasst sich mit verschie­denen Fahr­zeugen. Im engeren Sinne wird darunter die Kraft­fahrzeug­technik ver­standen die vor allem PKWs und LKWs beinhaltet. Deren wichtigste Komponen­ten sind das Fahr­werk, der Antrieb (Motor, Getriebe, Elektro­antriebe etc.), die Karosserie und der Innen­raum. Im weiteren Sinne zählen zur Fahrzeug­technik auch die Schienen­fahrzeug­technik und die Luft­fahrzeug­technik (insbe­sondere Flugzeug­technik), die mit der Luft- und Raum­fahrt­technik verwandt ist. Daneben gibt es noch den Schiffsbau.

Werkzeugmaschinen

„Werkzeug­maschinen” sind Maschinen, die zur Bearbeitung von Werk­stücken dienen. Dazu zählen beispiels­weise Fräs­maschinen, Bohr­maschinen, Sägen, Schmiede­hämmer, Pressen, Walz­maschinen, Wasser­strahl­schneide­maschinen und Stanzen. Der Maschinen­bau befasst sich einer­seits mit der Konstruk­tion von Werkzeug­maschinen und anderer­seits mit ihrer Auswahl und ihrem Einsatz in der industriellen Ferti­gung. Ihre wichtig­sten Eigen­schaften sind die Arbeits­genauig­keit und Produktivität. Die wichtigsten Kompo­nenten sind der Antrieb, die Steuerung, das Gestell und die Führungen.




Kapitel Kapitel

OFFIZIELLE WEBSITE VON   VOLKER RÖDEL