Das Endstadium eines Sterns hängt sehr stark davon ab, welche Masse er als Protostern hatte. Wie wir gesehen haben, verliert er im Laufe seiner Entwicklung stetig an Masse. Dadurch nimmt die Gravitation an den Randzonen ab und er wird zu einem Roten Riesen. Für die Gase und den Staub wird es immer leichter, zu entkommen. Alle Protosterne, die am Ende noch eine Masse von mehr als 1,5 Sonnenmassen haben, enden mit einer Supernova.
Eine Galaxie, die typischerweise aus 100Mrd. Sternen besteht, wird an Helligkeit von einer einzigen Supernova überstrahlt. Und weil innerhalb kürzester Zeit so viel Energie abgestrahlt wird, können dadurch neue, schwere Elemente entstehen.
Atome werden bei einem Druck
Durch diesen Prozess entstehen im Kern Neutronen, sowie Elektron-Neutrinos. Und wenn diese
neutronenreichen Atomkerne einen Druck von
Auch wenn solche Roten Riesen, die vielleicht eine überschaubare Rotation
haben, implodieren, bleibt der Drehimpuls nach wie vor erhalten. Und wenn der Radius mit
der Zeit kleiner wird, muss sich der Stern immer schneller drehen. Sehr schnell rotierende
Neutronensterne werden auch als „Pulsare” bezeichnet, die mit
Da der Druck nach innen hin zunimmt, bedeutet dass im Umkehrschluss, dass nach außen hin noch intakte Atome vorhanden sind. Die Randzonen bestehen daher in den meisten Fällen aus metallischem Eisen. Genauer gesagt sind das Eisenkerne in einem „Elektronensee”. Darunter befindet sich die äußere Kruste, die angereichert ist mit neutronenreichen Atomkernen und Elektronen.
Die innere Kruste besteht weitestgehend auch aus neutronenreichen Atomkernen und Elektronen, aber zusätzlich aus freien Neutronen. Zwischen innerer Kruste und dem Neutronenkern, gibt es eine Art superfluide Neutronenflüssigkeit, die hauptsächlich aus Neutronen und einigen Elektronen besteht, sowie aus supraleitenden Protonen. Unter „Flüssigkeit” verstehen Physiker alles, was sich leicht „scheren” lässt. Der Kern des Neutronensterns hat allerdings eine feste Struktur.
Es gibt aber auch abweichende Modelle, bei denen die Materie mit zunehmender Tiefe und Dichte verschiedene exotische Formen annimmt.
Die einen favorisieren einen Neutronenstern mit einem Kondensat aus Kaonen im Innern. Die anderen ein Kondensat aus Pionen. Wieder andere sprechen stattdessen mehr von einem Hadronenstern mit einer festen Mischung aus kalten Hadronen im Innern. Also eher ein Stern aus Quarkmaterie. Zuletzt gibt es noch die Überlegung, dass ein derartiger Stern unter der äußeren Kruste aus einer Mischung aus freien up-, down- und strange Quarks besteht. Man ist sich also nicht 100%ig sicher, wie ein Neutronenstern im Inneren beschaffen ist.
Nichts desto trotz ist ein Neutronenstern sehr heiß. Er strahlt fortlaufend Energie ab, bis er letztlich immer weiter „abkühlt”. Da es im Innern aufgrund der hohen Temperaturen hochionisierte Atome gibt, wird ein Plasmafluss hervorgerufen, der seinerseits ein starkes Magnetfeld erzeugt.
Ein „Pulsar” ist zum Beispiel ein schnell rotierender Neutronenstern mit
einer Rotationsgeschwindigkeit von
Hat der Protostern am Ende seines Lebenszyklus eine Masse von mehr als
8 Sonnenmassen, dann kollabiert der Rote Riese nicht
zu einem Neutronenstern, sondern zu einem „Schwarzen Loch”, weil die
Gravitation im Innern viel stärker ist. Ein Schwarzes Loch ist letztlich ein durch
die Geometrie verzerrter Raum. Der „Ereignishorizont” definiert, ab welchem
Punkt das Licht noch entweichen kann und wann nicht mehr. Bei
8 Sonnenmassen würde der Radius des
Ereignishorizonts beispielsweise
24 km
Sobald die Photonen den Ereignishorizont überschritten haben, reicht ihre Energie nicht mehr aus, um den gekrümmten Raum zu verlassen. Daher kann das Licht nicht mehr zu uns gelangen und wird quasi von dem Schwarzen Loch geschluckt.
Was passiert, wenn sich ein Stern einem Schwarze Loch nähert? Da der Gradient im
Potential gekrümmt ist, ist die Kraft im Zentrum größer als im Randbereich.
Als Folge davon wird der Stern in die Länge gezogen, und wenn ein Stern schließlich
die Rosch-Grenze überschritten hat, wird er durch die Gezeitenkräfte
zerrieben. Ein Teil der freigesetzten Energie wird als Röntgenstrahlung aus dem
Schwarzen Loch nach außen abgegeben. Wir sprechen hier von
Jedes Schwarze Loch zeichnet sich oberflächlich betrachtet durch drei Eigenschaften aus. Es hat eine extrem große Masse, es besitzt nach wie vor einen Drehimpuls und es verfügt über Ladung. Alle anderen Eigenschaften gehen während des Kollapses scheinbar verloren. Was man dabei allerdings übersieht ist die Tatsache, dass es nach überschreiten des Ereignishorizonts nach wie vor Quantenzustände gibt. Somit endet nicht alles in einer Singularität.
Jedes Schwarze Loch wird durch die Raumkrümmung extrem in die Länge gezogen. Es spricht viel dafür, dass sich an dessen anderen Ende die Raumkrümmung wieder umkehrt und ein sogenanntes „Weißes Loch” entsteht. Die Korrelationen zwischen den „ausgespienen” Teilchen tragen noch die gesamten Informationen. Sie dienen dann wieder als Materie für neue Galaxien und Sterne.
Wie lässt sich der Ereignishorizont berechnen?
1783 hatte der Physiker John Michell die Idee, dass das Licht aus Korpuskeln, also aus kleinsten atomaren Teilchen besteht. Nach seiner Auffassung hätten diese Teilchen eine Geschwindigkeit und eine Masse. Er gab einem solchen Teilchen die Masse m, welches sich mit einer Geschwindigkeit des Lichts v² fortbewegt. Aus diesem Grund legte er einfach intuitiv fest:
Diese Überlegung ist aus heutiger Sicht falsch. Aber damals gab es noch keine Relativitätstheorie und die Photonen waren auch noch nicht bekannt. Interessant ist allerdings, dass diese Beziehung in abgewandelter Form dennoch zutreffend ist. Denn wenn ein Lichtteilchen in ein Gravitationspotential fällt, gewinnt es an Energie, und zwar nimmt die potentielle Energie mit 1/r zu.
Nun stellt sich die Frage, an welchem Radius ist die kinetische Energie des Lichtteilchens genauso groß wie die potentielle Energie?
GM ist die Gravitationskonstante
r ist der Radius des Schwarzen Lochs
Da sich die kleine Masse des Teilchens wegkürzt, erhält man:
Michell's sagte sich, dass müsse der Radius sein, bei der die Geschwindigkeit des Lichts nicht mehr ausreicht, um der Gravitationskraft zu entkommen. Karl Schwarzschild hatte kurze Zeit später diese Theorie näher untersucht, und nach ihm wurde der Radius des Ereignishorizonts auch „Schwarzschild-Radius” genannt.
Obwohl Michell zuvor eine falsche Theorie hatte, stimmt das Ergebnis von Schwarzschild kurioserweise dennoch damit überein.
Daraus ergibt sich eine kritische Dichte, die erzeugt werden muss, um ein Schwarzes Loch hervorzurufen:
ρSL ist die Dichte eines Schwarzen Lochs
Je kleiner die Masse M, umso größer muss die zu erzeugende
Dichte sein. Daher ist die minimale Größe natürlicher Schwarzer Löcher
Das Potential, in welchem sich die Teilchen in der Nähe eines Schwarzen Lochs bewegen, setzt sich nicht nur aus dem Gravitationspotential zusammen, sondern auch aus dem Drehimpulspotential. Denn ein Teilchen wird in den seltensten Fällen auf geradem Weg in das Potential hinein fallen. Vielmehr spiralt es aufgrund des effektiven Potentials um das Zentrum.
Abb. 2: Ein Teilchen spiralt in ein Schwarzes Loch. (in
Abb. 3: Teilchen spiralen aufgrund des effektiven Potentials um das Zentrum.
Wenn ein Teilchen eine bestimmte Energie besitzt, nimmt der Radius zum Zentrum eines Schwarzen Lochs hin ab, und damit verändert sich auch seine kinetische Energie. Denn die Gesamtenergie eines Teilchens setzt sich wie folgt zusammen:
vr ist die radiale Geschwindigkeit
Das ist die Definition eines klassischen Potentials.
Wenn die potentielle Energie abnimmt, muss die radiale Geschwindigkeit zunehmen, um die Gesamtenergie aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund bewegt sich das Teilchen zunächst auf einer elliptischen Bahn um das Schwarze Loch. An der kleinsten Entfernung zum Zentrum wird die radiale Geschwindigkeit schließlich Null und das Teilchen hat nur noch potentielle Energie. Wenn die Gesamtenergie noch groß genug ist, verlässt das Teilchen wieder diesen Bereich und fällt nicht in das Schwarze Loch. So lässt sich ein Potential in der klassischen Physik beschreiben.
Ein relativistisches Potential sieht dagegen etwas anders aus. Wenn das effektive Potential eine Grenze überschreitet nimmt die radiale Geschwindigkeit des Teilchens ab, und das Teilchen wird in das Schwarze Loch hineingezogen. Die Drehimpulserhaltung verhindert nicht mehr, dass sich das Teilchen auf einer stabilen elliptischen Bahn bewegt, sondern es wird auf einer Kreisbahn innerhalb des Potentials gehalten.
Daher unterscheidet man zwischen stabilen Orbits, die sich durch Energien auszeichnen, die ihrerseits ein annähern an das Schwarze Loch verhindern, wie zum Beispiel Umlaufbahnen in Form von Ellipsen, Hyperbeln und Parabeln. Liegen dagegen Energien vor, die das Potential überschreiten, dann kommt es zu instabilen Orbits. Wird das Teilchen ab diesem Zeitpunkt sich selbst überlassen, fällt es in das Schwarze Loch.
Im Umkehrschluss müsste eine Rakete, die an einem Schwarzen Loch vorbeifliegt,
mit einer enormen Schubkraft dagegen steuern. Das ist der Bereich zwischen
Der Ereignishorizont liegt bei
Der Gradient des Magnetfeldes in einem Magnetfeld-Trichter erzeugt über den beiden Polen einen Plasma-Druckgradienten. Dadurch wird Materie in Form von einfallendem Gas mit nahezu Lichtgeschwindigkeit als Jet gepulst wieder hinausgeschleudert. Galaxien, die eine derartige Erscheinung zeigen, nennt man auch „Blazar”. Die Spiralstruktur des Magnetfeldes führt dann zu spiralartigen Bahnen und Überlappungspunkten bzw. „Knoten” des Plasmas. Etwa ein- bis zweimal pro Jahr lösen sich die Magnetfeldlinien in Form eines Jets auf. Das gleiche geschieht auch auf unserer Sonne bei den Sonneneruptionen.
Eine weitere Besonderheit eines Schwarzen Lochs ist der „Gravitationslinseneffekt”. Wie bereits behandelt, kann Licht in ein Schwarzes Loch hineinfallen oder um das Zentrum herum kreisen. In beiden Fällen wird der Weg des Lichts gekrümmt. Ist es möglich, einen Stern zu beobachten, der genau hinter einem Schwarzen Loch seine Bahnen zieht?
Das Licht kann nun nicht mehr auf geraden Weg zu uns gelangen, denn es wird durch das Schwarze Loch gebeugt. Es können uns nur die Lichtteilchen erreichen, die in ausreichendem Abstand vom Ereignishorizont abgelenkt werden. Betrachtet man einen Stern, der sich genau hinter einem Schwarzen Loch befindet, so sieht man einen übergroßen Lichtkreis um dieses Loch, dessen Licht wie durch eine Linse gebrochen wird. Dieses Licht ist zudem heller, weil es in gewisser Weise gebündelt wird.
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