Weil alle Kräfte zum Kraftzentrum, nämlich der Sonne, hingerichtet sind,
ist das äußere Drehmoment
Deswegen bleiben die Planeten im Wesentlichen immer in einer Bahnebene.
Wenn die Erde für einen bestimmten Zeitraum Δt die Sonne umkreist, dann überstreicht der Ortsvektor eine Fläche ΔA. Die Geschwindigkeit als Verschiebung pro Zeiteinheit ist . Die Fläche, die dabei überstrichen wird, kann man wie folgt ausrechnen:
Als Ergebnis erhält man 1/2 mal den Betrag des vektoriellen
Produktes vom Ortsvektor
Das lässt sich entsprechend noch umformen, wobei jetzt m die Masse der Erde ist:
Die Verschiebung der Masse m ist aber der Impuls p. Wenn man das nochmals umformt erhält man:
Dieses × p
ist nun aber definitionsgemäß der Drehimpuls
. In diesem Fall ist der Drehimpuls
= const .
Damit ergibt sich, wobei man das Ganze immer in gleichen Zeitintervallen betrachtet, und
bei gleichbleibender Masse der Erde, dass ebenfalls die Fläche
ΔA
Die Planetenbahnen verlaufen so, dass in gleichen Zeitintervallen jeweils vom Radiusvektor gleiche Flächen überstrichen (oder überschritten) werden.
Hierbei muss man also noch nicht einmal die konkrete detaillierte Wechselwirkungskraft
berücksichtigen. Man muss bei obiger Betrachtung auch nicht das Newtonsches
Gravitationsgesetz anwenden. Es reicht bereits aus, von einer Zentralkraft
auszugehen, und das der Drehimpuls eine erhaltene Größe ist. Und daraus folgt
bereits das
Der Radiusvektor überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.
Das lässt sich auch durch den Drehimpulssatz begründen, den wir bereits in einem früheren Kapitel betrachtet haben. Unter Verwendung des Gravitationsgesetzes kann man des Weiteren zeigen, dass noch zwei weitere Gesetze bestehen.
Das eine hat mit dem 1. Keplerschen Gesetz (Fortsetzung) zu tun:
Die Planetenbahnen sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht. Der eine Brennpunkt ist nicht genau die Sonne, sondern der gemeinsame Schwerpunkt von Sonne und Planet.
Dieses Gesetz der „Ellipsenbewegung”, bei dem der eine Brennpunkt die Sonne ist, lässt sich nur unter Verwendung des Newtonschen Gravitationsgesetzes ableiten.
Und ein weiteres wichtiges Gesetz ist das
Dieses Gesetz macht eine Aussage über die Umlaufzeiten und die Halbachsen, also die großen Bahnachsen zweier Planeten.
Für zwei Planeten gilt, wenn sie nicht untereinander in Wechselwirkung sind:
a ist die große Halbachse (Bahnachse) der
Bahnellipse (Planetenbahn)
T ist die Umlaufzeit des Planeten.
Diese experimentellen empirischen Befunde von Kepler konnte man später durch Annahme des Gravitationsgesetzes herleiten. Durch die Newtonsche Mechanik konnte man alle scheinbar nicht zusammenhängenden Gesetzmäßigkeiten auf nur ein dahinterliegendes Gesetz zurückführen.
Allerdings ist das Gesetz noch nicht ganz stimmig, denn bei Merkur kann man eine relativ starke Bahnexzentrik beobachten. Die große Bahnachse bewegt sich im Laufe der Zeit geringfügig. Der Merkur spiralt quasi auf seiner Umlaufbahn. Das sind zwar nur ein paar Winkelsekunden pro Jahrhundert, aber immerhin. Um das zu begründen, braucht es die Allgemeine Relativitätsmechanik.
Diese Keplerschen Gesetze sind ein wesentliches Kriterium dafür, dass man das
Gravitationsgesetz gegenwärtig noch als gültig ansieht.