Das Pendel ist ein schwingungsfähiges System, das im Wesentlichen nur aus einem Massenpunkt besteht. Diese Masse ist weitestgehend an einem masselosen Faden aufgehängt. Der Faden hat eine gewisse Länge s. Und das Ganze befindet sich in einem homogenen Gravitationsfeld auf der Erde. Mit Hilfe der Pendelbewegung kann man Rückschlüsse auf das Verhalten der trägen und der schweren Masse ziehen.
Mit der Bewegungsgleichung lässt sich die Pendelschwingung beschreiben:
Grafik (wird später eingefügt)
ist die ...
ist die Gewichtskraft
Der Weg ist definiert als:
Die Tangentialkomponente des Pendels lautet:
Wenn man sehr kleine Schwingungen betrachtet, kann man auch schreiben:
Damit erhält man die Bewegungsgleichung für das Pendel:
Nach Einsetzten in die Gleichung erhält man folgende Beziehung:
Damit ergibt sich eine Differentialgleichung für die Zeitabhängigkeit des Winkels φ.
Hinweis: In der Physik werden Winkel immer im Bogenmaß angegeben! Ein
rechter Winkel entspricht
Wenn in einer Gleichung die zweite Ableitung enthalten ist, und die Funktion selbst, dann lässt das einen periodischen Zusammenhang zwischen der Schwingung und der Zeit erkennen.
Daher lässt die Gleichung erahnen, dass es sich um eine harmonische Schwingung handelt. Differentialgleichungen lassen sich des entweder durch ausprobieren lösen. Aber in der Realität spricht man eher von einem Lösungsansatz.
Weil es sich um eine periodische Schwingung handelt, wählt man hier als Lösungsansatz:
A ist die Amplitude
Um die zweite Ableitung zu erhalten, bildet man zunächst:
Und jetzt gilt für die zweite Ableitung:
Beide Abhängigkeiten nach der Zeit sind von der Form
Wenn man das jetzt entsprechend einsetzt, erhält man:
m ist die träge Masse
l ist die Pendellänge
A ist die Amplitude
Nach Wegkürzen erhält man:
Was lässt über das Verhalten des Sinus sagen? Wenn man zum Beispiel beim
Sinus mit dem Argument 0 anfängt, dann ist der
Das heißt, die Schwingungsdauer T wird wie folgt charakterisiert:
Man nennt den Parameter ω auch die „Kreisfrequenz”.
Wenn man entsprechend einsetzt, ist die Schwingungsdauer demnach:
Das kann man nochmals umformen, um einen Zusammenhang zwischen der schweren und trägen der Masse herzuleiten.
Demnach gilt für die schwere Masse:
Es stellt sich heraus, dass die schwere Masse ms proportional ist zur trägen Masse m.
Damit wird das Äquivalenzprinzip bestätigt. Das heißt, die träge und schwere Masse sind äquivalente Größen, die letztlich gleichartig erscheinen und eine gleichartige Eigenschaft der entsprechenden Körper darstellen.
Somit legt man ein für alle Mal fest:
Der Faktor ist 1
und
Demnach hat die Masse auf die Schwingungsdauer keinen Einfluss, und man kann die Gleichung nochmals vereinfachen:
Eine wichtige Schlussfolgerung lässt sich noch aus dem Äquivalenzprinzip ziehen:
Wenn m = ms, dann kann man das 2. Newton-Axiom auch schreiben als:
Diese Beziehung beschreibt die Gewichtskraft in einem homogenen Gravitationsfeld.
Daraus ergibt sich, dass die Gravitationsfeldstärke die Kraft auf die Einheit der schweren Masse ist.
Anderseits haben wir bereits die Bewegungsgleichung. Nämlich dass
m ist hier für die träge Masse (siehe 2. Newton-Axiom)
Das ist wiederum die Bewegungsgleichung für den freien Fall. Und wenn m = ms wegkürzt, erhält man.
ist die Fallbeschleunigung
Damit erhalten wir die Bestätigung, dass die Gravitationsfeldstärke beim freien Fall nichts anderes ist, als die Fallbeschleunigung. Dabei ist es unabhängig, was für eine Masse der Körper hat. Und somit fallen alle Körper im Vakuum gleich schnell.
In unserem Fall gilt das für ausreichend kleine Systeme in der Nähe der Erdoberfläche.
Die Dimension für die Fallbeschleunigung leitet sich wie folgt her:
Die Gravitationsfeldstärke wurde ja zunächst definiert, als die Kraft
auf die Einheit der schweren Masse. Dann wurden die Einheiten von schwerer und träger Masse
gleichgesetzt. Wenn man anschließend die Einheit der Kraft entsprechend
ausformuliert und abschließend wegkürzt, erhält man die Dimension
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