Wir werden im Nachfolgenden eine Bahnkurve kennenlernen, bei der die Beschleunigung stets senkrecht auf die Bewegungsrichtung steht. Daraus ergibt sich dann automatisch, dass die Komponente der Tangentialbeschleunigung gleich Null ist. Wobei sich der Betrag der Geschwindigkeit dementsprechend nicht ändert, sondern nur ihre Richtung.
Hier wird vorausgesetzt, dass die Beschleunigung Null ist:
Das ist die Bewegungsgleichung für die unbeschleunigte Bewegung.
Letzten Endes ist dies eine Differentialgleichung, die integriert werden muss. Wenn man eine solche Integration durchführt, erhält man eine „Integrationskonstante”:
Derartige Integrationen kann man sich verständlich machen, indem man umgekehrt zurück differenziert. Um das zu lösen, wird immer eine Anfangsbedingung benötigt:
Damit ergibt sich:
Und das bedeutet:
Wenn man wieder eine Integration durchführt, erhält man eine weitere Integrationskonstante:
Es wird wieder eine Anfangsbedingung benötigt:
Damit ergibt sich analog zu oben:
Und das bedeutet:
Und damit erhält die Bahnkurve konkret festgelegt. So ergibt sich für positive und negative Zeiten eine geradlinige gleichförmige Bewegung.
Jetzt wird vorausgesetzt, dass die Beschleunigung „gleichförmig” ist:
Das ist die Bewegungsgleichung für die gleichförmig beschleunigte Bewegung.
Wenn man analog zu oben eine Integration durchführt, erhält man auch hier eine Integrationskonstante:
Es wird wieder eine Anfangsbedingung benötigt:
Damit ergibt sich:
Und das bedeutet:
Wenn man abermals eine Integration durchführt, erhält man auch hier eine weitere Integrationskonstante:
Auch hier wird eine Anfangsbedingung benötigt:
Damit ergibt sich analog zu oben:
Und das bedeutet:
Und damit erhält man den Ausdruck für den „Ortsvektor als
Zeitfunktion”.
Und damit lässt sich auch der Ortsvektor für eine
andere Situation definieren, nämlich für den freien Fall.
Zunächst legt man in gewohnter Weise ein paar Rahmenbedingungen fest:
Die Fallbeschleunigung ist einfach eine nach unten gerichtete Beschleunigung. Wenn bei der Betrachtung ein „oben” und „unten” eine Rolle spielt, schaut die z-Achse bzw. die x₃-Achse nach oben.
Wenn die Rahmenbedingungen festliegen, kann man zunächst die Geschwindigkeit für den gleichförmig beschleunigten freien Fall ausrechnen:
Und für den Ortsvektor ergibt sich:
Was passiert aber, wenn die Situation etwas komplizierter wird? Nehmen wir hierzu den „schrägen Wurf”.
Zunächst legt man wieder ein paar Rahmenbedingungen fest:
Die Wurfbeschleunigung ist einfach eine nach „schräg oben” gerichtete Beschleunigung. Wenn die Rahmenbedingungen festliegen, kann man zunächst die Geschwindigkeit für den gleichförmig beschleunigten freien Fall ausrechnen:
Und für den Ortsvektor ergibt sich:
Mit diesen beiden Ausdrücken lässt sich die Bahnkurve des „schrägen”
Wurfes darstellen. Wenn man jetzt noch aus der Gleichung für den Ortsvektor
t eliminiert, also
Das ist der Ausdruck für die Wurfparabel.
Zunächst einmal geht es um den Wurfwinkel:
Jetzt verwendet man die Gleichung für die Wurfparabel und setzt die beiden x-z-Komponenten in Bezug zu dem Abwurfwinkel:
Die maximale Höhe der Wurfparabel bezeichnet man vorzugsweise mit H. Und die Weite dementsprechend mit W. Um das H zu erhalten, führt man eine Kurvendiskussion durch.
Wenn manBei dem Ganzen bleibt natürlich die „Luftreibung” unberücksichtigt.
Wir verstehen unter Geschwindigkeit immer den gesamten Geschwindigkeitsvektor, bestehend aus den beiden Komponenten. Und auch wenn sich der Betrag des Geschwindigkeitsvektors nicht ändert, ändert sich trotzdem die Geschwindigkeit, wenn sich die Richtung der Geschwindigkeit ändert.
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