Auch hier gibt es zahlreiche weitere Definitionsrelationen.

s = Weg
t = Zeit

m = Masse
V = Volumen

F = Kraft
q = Ladung
In vielen Fällen definiert man sich diese abgeleiteten Größen so, dass man sich auf die Einheit einer anderen Größe bezieht, ähnlich wie bei der Geschwindigkeit.
Wenn man den Weg durch die Zeit dividiert, bezieht man sich damit auf die „Zeiteinheit”. Oder wenn man die Masse durch das Volumen dividiert, bezieht man sich auf die „Volumeneinheit”. Oder wenn man die Kraft durch die Ladung dividiert, bezieht man sich auf die „Ladungseinheit”. Das ist dann die Kraft in einem elektrischen Feld pro Ladungseinheit.
Zusammenfassend kann man also sagen: Wenn man durch eine Größe durchdividiert, bezieht man sich auf diese Einheit. Bei all diesen Einheiten handelt es sich um kohärente Einheiten.
Um große oder extrem kleine Zahlenangaben zu vermeiden, verwendet man inkohärente Einheiten. Aus diesem Grund verwendet man die 10er Potenzvorsätze:
(mm, μm, nm oder KW, MW)
1 min = 60 s , 1 h = 60 min usw.
Diese universellen Konstanten, wie zum Beispiel die Lichtgeschwindigkeit, hat man eingeführt und definiert, damit man mit Hilfe der Ausbreitung des Lichts die Längeneinheit auf die Zeiteinheit zurückführen kann. Letztlich ist das wichtig für die Zeitmessung. Jetzt kann es aber vorkommen, dass verschiedene wichtige Größen als gleichartig zueinander angesehen werden. Wenn das der Fall ist, dann möchte man eigentlich diese beiden Größen nicht separat voneinander verwenden, sondern nur noch eine. Ein solches Beispiel hierfür ist die Wärmemenge.
Die Wärmemenge wurde lange Zeit so festgelegt, dass es die Wärme ist, die einem
Stoff zugeführt wurde, um eine bestimmte Temperaturerhöhung zu bewirken. Und man
hat
Unabhängig davon wird die Energieeinheit

ΔQ ist die Wärmemenge
Kw ist das Wärmeäquivalent (Konstante)
ΔW ist die Arbeitsmenge
Boltzmann hat festgestellt, dass die Wärmemenge in Wirklichkeit als die Summe aller
kinetischen Energien angesehen werden kann. Und zwar die Summe aller kinetischen Energien der
ungeordneten Molekülbewegungen in einem Körper. Hierdurch stellt sich die
Wärmemenge aber als eine Energie heraus. In diesem Fall sind die beiden
ΔQ und ΔW gleichartig. Und
Boltzmann fragte sich, wozu braucht man dann überhaupt den Faktor
Kw. Deshalb wurde dann die Definition abgeleitet:
Wenn man so vorgeht, macht man die Wärme zu einer Energie und führt die Wärme gar nicht mehr separat mit, sondern man misst auch die Wärmemenge in Joule und nicht mehr in Kilokalorien. Vorher hat das Wärmeäquivalent folgenden Wert gehabt:

Wenn man nun die Gleichung nach
Aus diesem Grund schaut man auch mit Argwohn auf die Konstante c₀. Im Rahmen der Relativitätsmechanik gibt es gute Gründe, davon auszugehen, dass auch die Zeit und die Länge durchaus gleichartige Größen sind, die zusammengefasst werden können in ein vierdimensionales Raum-Zeit-Kontinuum. Daher wird in der theoretischen Physik oftmals vorausgesetzt:

Wenn man diesen Weg verfolgt, ist
Diese 3,34 ns entsprechen dann 1 m.
Zusammenfassend kann gesagt werden, die Festlegung der Einheiten ist weitestgehend etwas Willkürliches. Sie richtet sich nach praktischen Gegebenheiten und kann heute schon mit großer Präzision durchgeführt werden.
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