Wir erinnern uns, der Goldene Schnitt beschreibt das Verhältnis von
„Minor” zu „Major” mit einem Verhältnis von
Wir konnten bereits sehen, dass diese Maßzahl, die auch als Naturkonstante
Hierzu denkt man sich einen Vollkreis von 360°. Bei
Jetzt könnte man den gleichen Vollkreis, wieder bei 12 Uhr
beginnend, in jeweils gleich große Stücke unterteilen, wobei die Teilung einer der
Zahlen aus der Fibonacci-Folge entsprechen muss. Nun kann man feststellen, dass
beispielsweise bei 13 gleich großen Stücken,
Oder würde man den Vollkreis in 55 gleich große
Stücke unterteilen, erhält man
Die Gesamtzahl teilt sich somit in zwei Anzahlen auf, die jeweils den Zahlen der
Fibonacci-Folge entsprechen. Unter anderem kann man erkennen, dass die Auswahl der
Zahlen, wie bereits angesprochen, einem Additionsprinzip folgt.
Je größer die Gesamtzahl der gleich großen Teilstücke ist, desto genauer wird das Verhältnis zwischen den beiden Teilabschnitten (225,5°/137,5°), und desto genauer wird der Goldene Winkel. Letztlich kann man den Goldenen Schnitt mit 1,61803... angeben und den Goldenen Winkel mit 137,507764...°.
Die anschließende Grafik zeigt sehr schön, wie sich die Blattanordnung bei einer unterschiedlichen Gesamtzahl darstellt. Zur besseren Sichtbarkeit wurde die jeweilige Blattanordnung farblich anders abgesetzt.
Abb.1: Bei 55 Blütenblättern (schwarz) beträgt
der Goldene Winkel
Die Goldene Spirale ist ein Sonderfall der Logarithmischen Spirale. Diese Spirale lässt sich mittels rekursiver Teilung eines „Goldenen” Rechtecks in je ein Quadrat und ein weiteres, kleineres „Goldenes” Rechteck konstruieren. Sie wird oft durch eine Folge von Viertelkreisen auf Grundlage der Fibonacci-Folge approximiert. Ihr Radius ändert sich bei jeder 90°-Drehung um den Faktor Φ .
Eine vereinfachte Darstellung der Goldenen Spirale entspricht somit der Fibonacci-Folge.
Bei nachfolgender Grafik wurden die Zahlen
aus der Fibonacci-Folge zugrunde gelegt. Man kann einen Kurvenverlauf erkennen, der sehr einer Logarithmischen Spirale ähnelt.
Abb. 2: Fibonacci-Folge (rechtsdrehend)
Die Polardarstellung der Goldenen Spirale ist definiert als:
Die Steigung k ist definiert als:
α∟ ist der Zahlenwert für den rechten Winkel, also 90° oder π/2.
Insofern lässt sich auch schreiben:
Hierbei ist:
Bei der grafischen Darstellung der realen Goldenen Spirale basierend auf der irrationalen Zahl Φ (Phi) verläuft der Kurvenverlauf fast analog.
Abb. 3: Goldene Spirale (rechtsdrehend) basierend auf Φ (Phi)
Die Polardarstellung der realen Goldenen Spirale ist definiert als:
Die Steigung k ist definiert als:
Daraus folgt durch einsetzen:
Wie wir später noch sehen werden, hat diese Schreibweise einen enormen Vorteil.
Eine direkte Gegenüberstellung beider Spiralen zeigt eine erstaunliche Ähnlichkeit.
Abb. 4: Gegenüberstellung der Goldenen Spirale mit der Fibonacci Folge
Hierbei gilt analog wie oben:
Bei der grafischen Darstellung der realen Goldenen Spirale, basierend auf der irrationalen Zahl Φ (Phi), ist der Kurvenverlauf homogener.
Man kann ohne Weiteres eine Ähnlichkeit zwischen den beiden Varianten, der Goldenen Spirale und der Fibonacci-Folge, erkennen. Damit zeigt sich, dass sich eine Approximation mittels Fibonacci-Folge anbietet, um den Kurvenverlauf der Goldenen Spirale vereinfacht darzustellen.
Soweit so gut, aber jetzt entsteht ein gravierendes Problem. Sowohl die Goldene Spirale als auch deren Approximation beginnen im Koordinatenursprung bei (0|0). In der Natur wächst aber nichts ausgehend von einem Null-Zustand. Nichts hat eine potentielle Energie, die dem Wert Null entspricht.
Wir müssen vielmehr einen Bereich zugrunde legen, beginnend mit der Größe der
kleinsten Moleküle, bis hin zum genetisch festgelegten maximal möglichen
Wachstumsstadium einer Pflanze. Somit können wir bei unseren Überlegungen
nicht von Null ausgehen. Und streng genommen können wir selbst
den Grenzwert
Des Weiteren muss der Kurvenverlauf bzw. die Krümmung der Kurve etwas flacher verlaufen und zudem um den Ursprung „spiralen”. Und damit betrachten wir im weiteren Verlauf Spiralkurven, wie sie auch in der Natur auf mannigfaltige Weise vorkommen.
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