Wirbelstrukturen im
4 - dimensionalen
gekrümmten Raum
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Tellerfedern


Allgemein

Der Einbau von Teller­federn ermög­licht eine wesent­lich bes­sere Raum­aus­nutzung als z.B. bei Druck­federn. Sie eignen sich insbe­sondere dort, wo große Feder­kräfte bei kleinen Feder­wegen erforder­lich sind. Gerade wegen ihrer viel­seitigen Eigen­schaften und der unzähligen Kombi­nations­mög­lich­keiten lassen sich verschie­dene Wirkungen erzielen. Aus diesem Grund finden Teller­federn zuneh­mend Anwen­dung im Werk­zeug- und Vorrich­tungs­bau, bei Pressen, im Maschinen- und Apparatebau.

Tellerfedern sind schalen­förmige Biege­federn. Die Federungs­eigen­schaften und eine gute Werk­stoff­aus­nutzung sowie ein hohes Arbeits­vermögen werden begünstigt, wenn das Durch­messer­verhältnis σ = De/Di = 1,7...2,5 ent­spricht.

Die Tellerfedern sind nach DIN 2093 genormt, wobei man zwischen verschie­denen Reihen unter­scheidet. Harte Federn der Reihe A, weiche Federn der Reihe B und besonders weiche Federn der Reihe C. Jede dieser Reihen wird nochmals ein­geteilt in 3 Gruppen, entspre­chend dem Herstel­lungs­ver­fahren.

  • Gruppe 1: t ≤ 1,25 mm, kaltgeformt, Ra < 12,5 μm
  • Gruppe 2: t = 1,25...6,0 mm, kaltgeformt, Ra < 6,3 μm (Ra < 3,2)
  • Gruppe 3: t > 6,0...14 mm, kalt- oder warmgeformt, Ra < 12,5 μm

Tellerfedern werden aus einem geeig­neten Werk­stoff her­gestellt, z.B. 51CrV4, 52CrMoV4, und nach der Wärme­behand­lung vor­gesetzt. Darunter versteht man eine Vorbelas­tung der Feder in Richtung der Beanspru­chung, und zwar über den elas­tischen Bereich des Werk­stoffes hinaus. Als Folge bleiben nach Ent­lastung Eigen­spannungen zurück, die in den Rand­zonen den Betriebs­spannungen ent­gegen­gerichtet sind. Dadurch wird eine güns­tigere Spannungs­verteilung bewirkt.

Nicht nur das Verhältnis Außen­durch­messer/Dicke (De/t) ent­scheidet über die Belast­bar­keit der Feder, sondern auch die innere Höhe h₀. Je größer die Dicke der Teller­feder ist, desto geringer fällt die „innere” Höhe aus, damit selbst bei flach­gedrückter Feder die zuläs­sige Beanspru­chung und ein damit verbun­denes Nach­setzten nicht über­schritten werden.

In den meisten Fällen reichen einzelne Feder­elemente nicht aus, um den not­wendigen Feder­weg und die Feder­kraft zu erzielen. Deshalb werden Teller­federn in der Regel zu Feder­paketen bzw. zu Feder­säulen zusammen­gesetzt. Feder­pakete bestehen ent­weder aus n = 2...3(4) gleich­sinnig geschich­teten Einzel­tellern. Oder aus Feder­säulen mir i = < 30 wechsel­sinnig anein­ander gereihten Einzel­tellern. Ebenso lassen sich Feder­pakete, bestehend aus mehreren gleich­sinnig geschich­teten Federn wechsel­sinnig zu einer Feder­säule auf­schichten. Es ist sogar mög­lich, hierbei unter­schied­liche Feder­dicken zu ver­wenden, um eine progressiv geknickte Kenn­linie zu erreichen.

Es ist zu beachten, dass mit zuneh­mender Länge einer Feder­säule auch die Last­wechsel­zahl zunimmt. Mit anderen Worten, das seit­liche Ver­schieben von Einzel­federn wird begün­stigt, wodurch erheb­liche Reibung ent­steht. Daher sollte die Anzahl der Federn mög­lichst gering gehalten und im Gegen­zug ein größt­mög­licher Außen­durch­messer De gewählt werden. Um eine mög­lichst günstige Kraft­ein­wirkung zu gewähr­leisten, sollten die End­teller immer mit dem Außen­durch­messer an gehärteten End­platten anliegen.

Federsäulen sollten grund­sätz­lich mittels Innen­dorn geführt werden und bei schwingender Belastung vorge­spannt ein­gebaut werden. Dadurch wird ein seit­liches Ver­rutschen der Teller unter Kraft­ein­wirkung ver­hindert. Es ist auch eine gleich­wertige Außen­führung mittels Hülse möglich. Die Auflage­flächen sollten ober­flächen­gehärtet sein (55...60 HRC), sowie glatt und mög­lichst geschliffen.

Um eine einwand­freie Füh­rung zu gewähr­leisten, ist ein aus­reichendes Spiel zwischen dem Bolzen und dem Innen­durch­messer De bzw. der Hülse und dem Innen­durch­messer Di vorzusehen.




Führungsspiel (DIN 2093)

Di bzw. De
mm
Spiel
mm
  ≤ 16  
  ≈ 0,2  
  > 16 ... 20  
  ≈ 0,3  
  > 20 ... 26  
  ≈ 0,4  
  > 26 ... 31,5  
  ≈ 0,5  
  > 31,5 ... 50  
  ≈ 0,6  
  > 50 ... 80  
  ≈ 0,8  
  > 80 ... 140  
  ≈ 1,0  
  > 140 ... 250  
  ≈ 1,6  




Werkstoffe

Stahl, Edelstahl

Werkstoff E-Modul
N/mm²
G-Modul
N/mm²
  Ck67 − t < 1 mm
  nach EN 16983 (DIN 2093)  
  206000  
  81500  
  51CrV4 − t > 1 mm
  nach EN 16983 (DIN 2093)  
  206000  
  81500  
  Kohlenstoffstahl (1.1231)
  bis 80°C  
  206000  
  78500  
  Kohlenstoffstahl (1.1248)
  bis 80°C  
  206000  
  78500  
  X10 CrNi 18 8  (1.4310, V2A)  
  185000  
  70000  
  X7 CrNiAl 17 7  (1.4568, V4A)  
  195000  
  73000  
  X5 CrNiMo 17-12-2  (1.4401)  
  180000  
  68000  





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