- ⇨ Änderung des Zeitnullpunktes
- ⇨ Frequenz
- ⇨ Überlagerung von Schwingungen
- ⇨ Schwingungen mit ähnlicher Frequenz
- ⇨ Mehrere Schwingungen unterschiedlicher Frequenz
- ⇨ Zweidimensionale Überlagerungen
- ⇨ Zweidimensional mit rationalem Frequenzverhältnis
- ⇨ Zweidimensional mit irrationalem Frequenzverhältnis
Jetzt gibt es noch eine weitere wichtige Größe. Das ist die Schwingungsdauer. Darunter versteht man die Zeit, die verstreicht, bis man wieder auf einen analogen Punkt bzw. homologen Punkt bei dieser Schwingung kommt. Diese Zeit nennt man T, und das ist die Schwingungsdauer. Jetzt stellt sich die Frage, wie die Schwingungsdauer mit der Kreisfrequenz ω zusammenhängt.
Bevor wir darauf eingehen, betrachten wir noch kurz, wie man den Zeitnullpunkt verschieben
kann. Wenn man das umsetzt, kommt man von der Darstellung ωt
zur Darstellung
Wenn man zunächst den aktuellen Zeitnullpunkt beibehält, ergibt sich:
Re ist der Realteil (hier von x)
Bei einer Änderung des Zeitnullpunktes ergibt sich:
Das Argument des Kosinus (Cosinus)
Doch wie lässt sich die Schwingungsdauer feststellen? Die Schwingungsdauer T hat die Eigenschaft, dass wenn man mit der Zeit um eine solche Strecke T fortschreitet, wieder die gleiche Bedingung hat, wie zuvor. Das entspricht einem Voranschreiten um dieses Zeitintervall. Das bedeutet aber:
Aufgrund der Periodizitäten des Cosinus ergibt sich daher:
Die Schwingungsdauer lässt sich somit darstellen als:
Hinweis:π steht hier im Bogenmaß (180°)
Durch Umformung erhält man eine Interpretation für das ω:
Was bedeutet das? 2π ist der volle Winkel, und T
ist die Zeit, in der der volle Winkel durchschritten wird. Daher ist
Betrachten wir ein kurzes Rechenbeispiel: Wenn T die
Schwingungsdauer ist und zum Beispiel
Die Frequenz, die wir mit ν (nu) bezeichnen, ist die Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit.
T ist die Schwingungsdauer
Je kleiner die Schwingungsdauer ist, desto größer wird die Frequenz.
ω ist die Kreisfrequenz
ν ist die Frequenz
1 Hz = 1 Schwingung /Sekunde
1 MHz = 1 Mio. Schwingungen /Sekunde
1 GHz = 1 Mrd. Schwingungen /Sekunde
Als Nächstes wollen wir die Situation betrachten, wenn mehr als eine Schwingung auftritt. Also wenn es eine Überlagerung von Schwingungen gibt.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das eine ist, man betrachtet
Würde man jetzt geradewegs mit Sinus- oder Kosinus Funktionen weiterrechnen, hätte man es mit lästigen Additionstheoremen zu tun. Und das möchte man sich nach Möglichkeit ersparen. Das kann man auch, wenn man wieder auf die Zeigerdarstellung zurückgreift.
Zunächst stellt man die Situation wieder in der komplexen Ebene in einem
Koordinatenkreuz dar. Die
Aufgrund dieser vektoriellen Addition der Zeiger ergibt sich sofort die Überlagerung der beiden Teilschwingungen. Trotz der unterschiedlichen Amplituden und unterschiedlichen Phasenlagen wird wieder eine einheitliche harmonische Schwingung geliefert, mit einer bestimmten Amplitude und der gleichen Frequenz. Die gleiche Frequenz bedeutet, dass alle Vektor-Zeiger starr miteinander verbunden bleiben, während sie sich durch die komplexe Ebene drehen.
Das ist der Fall, weil sich alle Zeiger mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit, also mit der gleichen Kreisfrequenz bewegen. Die zusammengesetzte Schwingung hat wieder die gleiche Frequenz, aber eine unterschiedliche Amplitude und eine unterschiedliche Phasenlage im Vergleich zu den beiden Teilschwingungen. Das gilt für den Fall gleicher Frequenz.
Wenn die Frequenz dagegen ungleich ist, schaut die Sache nicht mehr so einfach aus. In diesem Fall eignet sich auch das Zeigerdiagramm nicht mehr so gut. Denn bei zwei unterschiedlichen Frequenzen eilt der eine Vektor-Zeiger dem anderen voraus. Dann bleibt die gesamte Vektoranordnung nicht mehr in der gleichen Lage.
Damit man das aber trotzdem behandeln kann, ist es manchmal zweckmäßig, wieder auf die reelle Darstellung überzugehen. Das trifft insbesondere für den Fall zu, wenn man zwei Schwingungen mit ähnlicher Frequenz hat.
„Ähnliche Frequenz” bedeutet, dass der prozentuale relative Unterschied
zwischen den Frequenzen klein ist gegen die tatsächlichen Frequenzen. Wenn man das
wieder
ω₁ ist die Kreisfrequenz der ersten Schwingung
Die 1-dimensionale Darstellung für die zweite Schwingung lautet:
ω₂ ist die Kreisfrequenz der zweiten Schwingung
Im nächsten Schritt geht es darum, die beiden Schwingungen zu addieren. Dies geschieht auf Basis des Additionstheorems:
Für die gesamte Schwingung gilt somit:
Und wie lässt sich das jetzt interpretieren?
... ist eine Amplitude mit langsamer periodischer Änderung
wogegen
... ist der arithmetische Mittelwert der beiden Frequenzen.
Als nächstes betrachten wir mehrere Schwingungen mit unterschiedlichen Frequenzen.
Vorerst wird dieser Bereich inhaltlich nur gestreift. Es ist zwar ein wichtiges Gebiet, aber wegen seiner Komplexität können wir nur kurz darauf eingehen.
Wenn man Schwingungen mit unterschiedlichen Frequenzen überlagert, sodass mit zunehmender Frequenz bei gleichen Phasenlagen die Amplituden immer kleiner gewählt werden, und man anschließend alle addiert, ergibt sich ein spezifisches Schwingungsbild. Zum Teil gleichen diese Schwingungsbilder einem Sägezahnmuster.
Das heißt, man kann unterschiedliche nicht harmonische aber periodische Schwingungsvorgänge dadurch darstellen, dass man sie sich zusammengesetzt denkt. Und das führt zu den in der Mathematik sehr gut untersuchten Fourier-Reihen. Es lassen sich nämlich verschiedene periodische Funktionen in sehr allgemeiner Weise durch Fourier-Reihen darstellen, wodurch diese mit immer besser werdender Näherung durch viele harmonische Schwingungen visualisiert werden können.
Das ist zum Beispiel in der Akustik der Fall. Dort spricht man davon, dass solche Schwingungen, die nicht unbedingt nur harmonisch sind, durch Obertöne charakterisiert werden. Das sind Töne mit höheren Frequenzen, die aber eine geringere Amplitude haben.
Insofern kann man durch die verschiedenen Schwingungen eine Fourier-Analyse durchführen. Eine beliebige und oft komplizierte Schwingungsform lässt sich letztlich darstellen, als das Ergebnis einer Reinentwicklung mit zunehmenden Frequenzen und immer kleineren Amplituden.
Als Nächstes werden wir eine weitere Verallgemeinerung betrachten. Und zwar den Fall,
dass zwei Schwingungen vorhanden sind, die nicht auf der gleichen Achse liegen, sondern
Schwingungen bei denen die eine Schwingung und die andere Schwingung unter 90°
zueinander verlaufen. Derartige Schwingungen „in der Ebene” haben den
interessanten Aspekt, dass solche Überlagerungen
Jetzt haben wir also die Situation, dass eine Schwingung in der
Für zwei senkrecht aufeinander liegende Schwingungen mit gleicher Frequenz ergibt sich:
a, b sind die Amplituden
φ ist die Phasenverschiebung
Durch die Überlagerung der Schwingungen erhält man eine Kurve, die in einer
Das Ergebnis ähnelt stark einer Ellipsengleichung, die sich wie folgt beschreiben lässt:
Wir haben ja eine Schwingung entlang der
Man kann aber auch Schwingungen in zwei Dimensionen mit einem „rationalen Frequenzverhältnis” betrachten. Die Rechnungen sind dann zwar etwas komplizierter, aber je nach Phasenlage kommen trotzdem geschlossene Bahnkurven heraus.
Wenn man das Ergebnis mittels Oszillator visualisiert, erhält man die sogenannten Lissajous-Figuren. Interessanter Weise lassen sich diese Figuren auch mit einem mechanischen Experiment zeigen.
Aber die Frequenzverhältnisse können durchaus auch irrational sein.
Bei „irrationalem Frequenzverhältnis” gibt es keine einheitliche Kurve mehr. Die Kurven werden mit ständig wechselnden Phasenlagen immer wieder neu durchlaufen. Am Oszillator wird letzten Endes ein Rechteck als Grafik ganz ausgefüllt sein.
Vor allem wenn man große Frequenzverhältnisse hat, ist anschließend die ganze Fläche gleichmäßig überstrichen. Die Bahnkurve geht immer wieder über neue Teile der Fläche und dadurch erhält man eine gleichmäßige Überlagerung der ganzen rechteckigen Fläche mit den beiden Amplituden.
Das hat nichts mehr mit den Lissajous-Figuren zu tun.
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