und der Kosmos – Teil 1
Welchem Zweck diente die „Cheops-Pyramide”? War sie lediglich ein gigantisches Grabmal und repräsentierte nur die Macht eines mächtigen Pharao oder diente sie noch einem anderen erhabenen Zweck? In diesem Kapitel möchten wir der Frage auf den Grund gehen, was es mit den ungewöhnlichen Abmessungen dieser Pyramide auf sich hat. Wir werden sehen, dass die Maße nicht willkürlich gewählt wurden, sondern dass die Erbauer einen detaillierten Plan verfolgt haben.
Man hat in der jüngeren Zeit im Zusammenhang mit der „Cheops-Pyramide” des Öfteren von der „Pyramiden-Lüge” gesprochen. Damit will man andeuten, dass das wahre Wesen der Pyramide ein anderes ist, als von Ägyptologen allgemein angenommen wird.
Kaum jemand weiß, dass sich bereits Plinius I. vor zweitausend Jahren mit den Pyramiden beschäftigt hat. Zwölf seiner damaligen Kollegen konnten sich nicht einig werden, wer der Erbauer der „Cheops-Pyramide” gewesen sein soll. Die Namen der Kollegen erwähnte Plinius I. in seinen Schriften: Hérodote, Erhémére, Durislesamien, Ariftagore, Denis, Artémidore, Alexadre Polyhiftot, Buroride, Antiftheme, Démétrius, Démotele, Apion.
Jeder von ihnen hatte seine eigenen Schriften zu diesem Thema verfasst. Doch überliefert ist uns nur die Schrift des Herodot. Bei der Datierung der Pyramide verlassen sich die Ägyptologen nur auf seine Interpretation.
Wir werden dieses Thema ebenfalls aufgreifen, allerdings aus einem anderen Blickwinkel beleuchten. Die Antwort auf diese Frage hängt eng mit dem Kosmos und deren Strukturen zusammen, sprich seiner Geometrie und dessen Gesetzmäßigkeiten. Was macht die größte aller Pyramiden eigentlich so außergewöhnlich?
Im Wesentlichen sind es 8 Punkte:
1.) Vor dem Bau der eigentlichen Pyramide wurde der felsige Bauplatz geschliffen. Nur in
der Mitte blieb ein Fels von vielleicht
2.) Für den Bau wurden außer den Kalksteinquadern nach derzeitigem
Wissen auch
3.) Die Cheops-Pyramide besitzt
4.) Man schätzt, dass Steinquader mit einem Gesamtgewicht von
Zum Beispiel ist die Königinnenkammer horizontal und vertikal perfekt ausgelotet und
zeigt Abweichungen nur im Millimeterbereich. Selbst mit heutigen technischen Mitteln
wären viele Bauunternehmer mit einer derartig genauen Bauausführung
wohl überfordert.
5.) Die Pyramide wurde exakt in Nord-Süd Richtung erbaut. Die Abweichung beträgt auch hier nur etwa 0,05 Grad.
6.) Was im Zusammenhang mit der Cheops-Pyramide kaum erzählt wird ist die Tatsache,
dass die Pyramide nicht aus vier Seitenflächen besteht, sondern in Wirklichkeit
7.) Die „Cheops-Pyramide” soll in nur
8.) Die Pyramiden wurde seinerzeit mit einfachsten Arbeitsmitteln erstellt. Es
gab keinen Stahl, man besaß lediglich Meißel aus Bronze, Steinwerkzeuge,
Hanfseile und dergleichen. Das sind zumindest die Vermutungen der Archäologen.
Die Grundfläche entspricht etwas mehr als einer Fläche von
Viele Steinquader weisen ungewöhnliche Spuren von Werkzeugen auf, wie sie
auch heute noch von Steinverarbeitungsbetrieben verwendet werden. Deshalb
sind einige Forscher der Überzeugung, dass einige Indizien durchaus für den
Gebrauch von Eisenwerkzeugen sprechen. Interessant ist auch, was die Bibel
über die frühe Menschheitsgeschichte berichtet. Laut biblischer Chronologie
hatte ein gewisser Lamech, der vor der Sintflut lebte, mehrere Söhne, von
denen einer Tubal-Kain hieß. Dieser Tubal-Kain hatte sich laut Aussage der
Bibel darauf spezialisiert, die verschiedensten Kupfer- und „Eisenwerkzeuge”
zu schmieden
Es gilt auch zu bedenken, dass sich die Geschichte Ägyptens nur bis in das Jahr
Wie bei allen Pharaonen gibt es auch von Cheops keine Schriften außer Hieroglyphen-Texte, die erst nach dem Bau der „Cheops-Pyramide” entstanden.
Um sich eine Vorstellung davon zu machen, was in Gizeh geleistet wurde, zeigt die Rekonstruktion des Tempels von Abu Simbel. Es hat 5 Jahre (1963-1968) gedauert, um „nur” 2200 Steinblöcke wegen des geplanten Staudamms an einen anderen Ort umzusetzen. Dem gegenüber steht eine andere Baustelle, eine ehemalige Tongrube in Forges-les-Bains (Frankreich), die mit Schutt aufgefüllt wurde. Das Volumen der Grube ist zwar etwas kleiner als das der Pyramide, aber es dauerte immerhin 12 Jahre, in denen alle 3 Minuten ein Kipplaster seine Ladung entlud, und das bei 80 Lastern pro Werktag.
Hier stellt sich verständlicherweise die Frage, ob der Bau der „Cheops-Pyramide” in Wirklichkeit nicht viel länger dauerte als vermutet. Zum Vergleich: Die Pyramide von Teotihuacán in Mexiko mit einer Grundseite von 225 Metern Länge und einer Höhe von „nur” 65 Metern, soll laut Archäologen 150 Jahre gedauert haben. Warum geht man daher bei der „Cheops-Pyramide” von nur 20 Jahren Bauzeit aus? Würde man nämlich von einer längeren Bauzeit ausgehen, könnte man die Pyramide nicht mehr Cheops zuordnen.
Zum Vergleich möchten wir noch einen weiteren Bibelbericht heranziehen.
Über den Tempel in Jerusalem, dessen Grundlage der damalige König Salomo
legte heißt es, dass Salomo 80 000 Steinhauer im Gebirge hatte,
die wertvolle Steinblöcke herstellten. Alle Steine wurden im Steinbruch
behauen, sodass im Tempelgebiet selbst keine derartigen Arbeiten ausgeführt
wurden. Außerdem verfügte Salomo über
Dadurch erhält man eine gewisse Vorstellung, was bei dem Bau der Pyramiden geleistet wurde. Wenn man die frühere Stiftshütte als Vorbild nimmt, betrug das Tempelareal mindestens 200×200 Ellen. Die genauen Maße sind zwar nicht überliefert, aber eine Hilfestellung kann auch der spätere „Herodianische Tempel” liefern, der auf dem gleichen Areal errichtet wurde. Es maß etwa 480×300 Ellen.
Doch kommen wir nochmals auf unsere eingangs gestellte Frage zurück. Hat die Pyramide womöglich einem anderen Zweck gedient?
Um solch gigantische Bauten in kürzerer Zeit umzusetzen, wurden die unterschiedlichsten Quader so behauen, dass sie sich in den jeweiligen Bauabschnitt einfügten. Das so entstehende Muster ist zwar nicht immer gleichmäßig, dafür aber homogen und erdbebensicher. Außerdem wurde viel Baumaterial und Schutt eingespart. Wenngleich man dennoch mitunter viel Zeit darauf verwandte, Quader so zu behauen, dass ein symmetrisches Bild beispielsweise zu beiden Seiten eines Torportals entstand.
Aber generell gilt, unregelmäßige Strukturen in einem Bauwerk
verhindern den Einsturz bei Erdbeben und erhalten so die Stabilität
über viele Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende. War die
„Cheops-Pyramide” vielleicht doch mehr als nur ein Grab, welches die Zeit
überdauern sollte, zumal sie auch aus
Man stieß erstmals auf diese Erscheinung, als man eine zufällig gemachte Fotografie aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg näher untersuchte und dabei auf ein interessantes Detail stieß. Es war eine Aufnahme der Royal Airforce zur herbstlichen Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Südseite der Pyramide war zweigeteilt in Licht und Schatten. Das Phänomen dauert nur wenige Sekunden an und lässt sich genau zweimal im Jahr ganz deutlich beobachten.
Abb. 1: Cheops-Pyramide zur Tag-und-Nacht-Gleiche.
In Teotihuacán stehen ebenfalls drei Pyramiden, unter anderem die Sonnen- und die Mondpyramide. Hier geht man realistischer Weise von einer längeren Bauzeit aus. Die dortige Sonnenpyramide zeigt, wie andere Bauten vor Ort, ebenfalls präzise die Tag-und-Nacht-Gleiche an.
Auch in Zentralchina, z. B. in Shen-Hsi, gibt es noch weitestgehend unbekannte
Pyramiden. Die Grundlängen reichen von
Alle diese Kulturen haben monumentale Signalbauten errichtet. Zudem gibt es Gemeinsamkeiten zwischen diesen Kulturen: die Bilderschrift, die Mumifizierung von Toten, das Wissen um die Astronomie und die damit verbundenen Kalender, sowie die erdbebensicheren Gebäudekonstruktionen. Und interessanterweise liegen alle Gebäude auf einer etwa 100 km breiten geographischen Linie, die sich um den gesamten Erdball zieht.
Um dem Rätsel der „Cheops-Pyramide” auf die Spur zu kommen, ist es hilfreich, eine ältere Pyramide, „die rote Pyramide”, zu betrachten, die man Cheops Vater Snofru zuordnet. 1982 wurden dort die Bruchstücke des obersten Abschluss-Steins, des sogenannten „Pyramidion”, gefunden. Nachdem dieses Pyramidion wieder zusammengefügt worden war, hatte es laut Messungen eine Höhe von 1 Meter und die Länge der Grundseiten betrugen 1,57 Meter.
Das scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, denn wie lässt sich ein metrisches Maß mit dem Maßsystem der Ägypter, die bekanntlich die „Elle” verwendeten, in Einklang bringen. War dies nur reiner Zufall? Dazu später mehr.
Die Höhe der Pyramide geteilt durch 2 entspricht der
Höhe des obersten Kraggewölbes der Königskammer.
Die Höhe geteilt durch 3 zeigt die Decke der Königskammer
an.
Die Höhe geteilt durch 4 verweist auf das Kraggewölbe der
Königinnenkammer.
Die Höhe geteilt durch 5 zeigt die tiefste Stelle der
Felsenkammer unterhalb des Erdniveaus an.
Und die Höhe geteilt durch 7 entspricht dem Boden der
Königinnenkammer.
Die Summe der von außen sichtbaren Flächen, geteilt durch die Grundfläche ergibt die „Goldene Zahl” Φ (Phi). Auf dieser Goldenen Zahl basiert auch der „Goldene Schnitt”. In Verbindung mit der Goldenen Zahl gibt es noch eine andere Besonderheit:
Die „Goldene Zahl” erscheint bei astronomischen Berechnungen, in Mineralien, in natürlich existierenden Winkeln, in Pflanzen und Tieren und sogar als Konstante des menschlichen Körpers.
Leonardo Da Vinci illustrierte das auf eindrucksvolle Weise in seinen Bildnissen von den Proportionen des menschlichen Körpers. Eines davon ist im vorherigen Kapitel zu sehen. Man könnte sogar sagen, die „Goldene Zahl” ist die herausragendste Konstante unseres Universums.
Untersuchen wir nun die „Cheops-Pyramide” etwas näher. Wenn man die doppelte Grundseite der Pyramide (in Ellen) durch ihre Höhe teilt, erhält man annähernd die Kreiszahl π (pi):
Bei dieser Überlegung hat man wie folgt argumentiert: 2× die Grundseite ist die längste horizontale Linie, die ein Betrachter wahrnehmen kann. Und die Höhe der Pyramide ist die längste vertikale Strecke.
Teilt man die doppelte Grundseite durch die absolute Höhe, also von der Felsenkammer bis zur Pyramidenspitze, erhält man annähernd das Quadrat der „Goldenen Zahl” Φ:
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