Bei allen Überlegungen geht es darum, die Welt im Innersten zu verstehen, in seinen kleinsten Teilchen, sprich seinen Elementarteilchen. Bereits seit den 30er Jahren haben sich Wissenschaftler Gedanken darüber gemacht, wie die Welt in der untersten Ebene wohl aussieht.
Dabei besteht auch ein Zusammenhang zur Kosmologie, denn wenn wir über den Begriff „Vakuum” reden, spielen die Elementarteilchen eine wesentliche Rolle. Viele Physiker sind davon überzeugt, dass es sich hierbei um die sogenannten virtuellen Teilchen handelt. Wenn man das ganz Große verstehen will, muss man auch das ganz Kleine verstehen.
Ein Modell, welches gegenwärtig diese Elementarteilchen-Theorie am besten beschreibt, ist das Standardmodell. Darüber hinaus gibt es noch eine weitergehende Theorie, z. B. die String-Theorie. Mit ihr versucht man bessere Erklärungen für andere Effekte oder Phänomene zu geben.
Unsere stoffliche Welt, die wir jeden Tag um uns herum betrachten, besteht aus Atomen, die sich typischerweise in Kristallstruktur anordnen. Das heißt, sie sind abgesehen von Versetzungslinien regelmäßig angeordnet. Die Störungen in der Symmetrie sind im Allgemeinen nur marginal.
Jedes einzelne Atom wiederum besteht aus einem Kern, welches von einer „Hülle” umgeben ist. Etwas zwischen 1 oder 100 Elektronen schwirren in so einer Hülle um den Atomkern.
Der Kern besteht aus den sogenannten Nukleonen, die sich aufteilen in Protonen(+) und Neutronen. Die Protonen sind für die Ladung verantwortlich, welche die negativ geladenen Elektronen(−) auf ihren Bahnen hält. Die Elektronen dagegen spiralen auf definierten Bahnen um den Kern.
Ein Atom hat einen typischen Durchmesser von
Seit den 60er Jahren glaubte man, dass sich ein solches Nukleon wiederum aus 3 Quarks zusammensetzt. In den 70er Jahren hat man es genauer untersucht und schließlich in den 80er Jahren verifiziert. Diese Quarks sind die kleinsten Teilchen, was aber nicht heißt, dass sie nicht dennoch eine innere Struktur aufweisen können. Diese Überlegungen gehen aber schon in Richtung String-Theorie.
Das Standardmodell beschreibt drei Theorien, wie die drei vorherrschenden Grundkräfte miteinander wechselwirken. Jede dieser Kräfte erzeugt ein Feld und zu diesem Feld gehört ein Teilchen, welches diese Kraft vermittelt. Diese vermittelnden Teilchen werden auch als „Feldteilchen” bezeichnet.
Das ist 1. die Quantenchromodynamik (QCD), auch „Starke Wechselwirkung” genannt, wie sie bei den Atomkernen zu beobachten ist. Sie beschreibt, wie die Quarks im Kern miteinander wechselwirken und wie sie die Nukleonen im Kern zusammenhalten. Die Quarks spielen im Grunde „nur” bei der Quantenchromodynamik in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen eine Rolle.
Dann 2. die Quantenelektrodynamik (QED), auch „Elektromagnetische Wechselwirkung” genannt. Sie beschreibt, wie das elektromagnetische Feld aufgebaut ist. Die Quantenelektrodynamik beinhaltet die Ladung, bestehend aus den Elektronen und Photonen. Die Photonen sind in diesem Fall das vermittelnde Teilchen, welches das Licht überträgt.
Und 3. die Schwache Kraft, wie sie beim Kernzerfall zu beobachten ist. Sie beschreibt, wie die Radioaktivität wirkt. Die „Vermittler” der Schwachen Kraft unterteilen sich in W-Bosonen und Z-Bosonen.
Man unterteilt die Elementarteilchen grob in zwei „Gruppen”, in Fermionen und in Bosonen. Die Teilchen, welche keine vermittelnde Funktion übernehmen, also die Elektronen und die Quarks gehören zu den Fermionen und sind für die Masse, sprich die stoffliche Welt verantwortlich. Die Bosonen dagegen vermitteln die Kräfte zwischen den Fermionen.
Die Fermionen wiederum teilen sich in drei „Familien” auf, deren Unterschied darin besteht, dass die jeweiligen Massen der Quarkteilchen in der nachfolgenden Familie wesentlich größer sind, als in der vorherigen. Wenn man hierbei von einer Masse spricht, dann ist damit Elektronenvolt (eV) gemeint. Die Ladung kann je nach Familie bis zu einigen Milliarden Elektronenvolt (GeV) betragen.
Die Energie versucht natürlich den energetisch günstigsten Zustand einzunehmen. Und das ist der Zustand mit der geringsten Masse. Das sieht man bereits daran, dass wir Menschen bestrebt sind, möglichst wenig Energie aufzuwenden, um ein Ergebnis zu erzielen. Insofern besteht die Natur aus Quarks der leichtesten Art, also aus Teilchen der ersten Familie.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Fermionen immer den Spin ½ haben, während die Bosonen als Kräftevermittler immer einen ganzzahligen Spin haben. Entweder bei den Photonen und Higgs-Teilchen den Spin Null oder bei den W-, Z-Bosonen und Gluonen den Spin Eins. Das noch nicht entdeckte aber vermutete Graviton hätte in diesem Fall den Spin Zwei.
Also, Fermionen bilden die Teilchen mit einer Masse, während die Bosonen die Kräfte zwischen den Elementarteilchen vermitteln.
Was läuft im Detail im Inneren eines Atomkerns ab, bzw. wie sehen die Massen im Einzelnen aus? Im Kern gibt es, wie bereits erwähnt die Protonen und Neutronen. Ein solches Proton setzt sich zusammen aus 2x „Up-Quark” und 1x „Down-Quark”. Die Starke Kraft, die zwischen den 3 Quarks wirkt, wird durch die Gluonen (Bosonen) vermittelt.
Während die Masse eines solchen Protons 938 MeV ausmacht,
beträgt die Masse der Quarks und Gluonen zusammen nur etwa
Wobei die Masse immer die aktuelle Masse ist, die auch von der jeweiligen Geschwindigkeit abhängt. Die Masse setzt sich demnach zusammen aus seiner Ruhemasse m₀ im Verhältnis zur Lichtgeschwindigkeit.
Wenn v → c geht, wird die Masse beliebig groß.
Die Masse des Protons wird hauptsächlich durch die relativistische kinetische Energie der Quarks und Gluonen gebildet. Diese resultiert wiederum aus der Wechselwirkung mit dem Higgsfeld.
Neben den Protonen befinden sich im Kern die Neutronen. Ein solches Neutron setzt sich gegenteilig zusammen aus 2x „Down-Quark” und 1x „Up-Quark”. Quarks aus den höheren Familien spielen in unserer unmittelbaren Welt keine Rolle. Erst wenn man diese Massen in einem Teilchenbeschleuniger mit hohen Energien anregt, treten sie zu Tage.
Um den Atomkern herum kreisen die Elektronen und bilden quasi eine Hülle. Sie bestehen lediglich aus einer Masse und dessen Ladung. Alle Teilchen eines Atoms zusammen, also der Kern und die Hülle, werden aus den leichtesten Elementarteilchen, den Leptonen, was „leichte Teilchen” bedeutet, gebildet. Diese sind am stabilsten und zerfallen nicht so schnell wie die schweren Teilchen.
Der Aufbau der Quarks ist allerdings viel komplexer als bei den Elektronen. Quarks bilden eine eigenständige Gruppe und gehören nicht zu den Leptonen.
Alle aus Quarks zusammengesetzten Teilchen nennt man Hadronen, was „schwer” bedeutet. Bei den Hadronen führt eine hohe Anzahl von Quarkteilchen zu entsprechend schweren Atomkernen. Diese werden nochmals unterschieden in zwei Typen von Baryonen. Das sind zum einen die Baryonen, die wie die klassischen Fermionen aus 3 Quarks bestehen, und andererseits die Mesonen. Das ist letztlich eine höhere Art von Bosonen.
Die Photonen wechselwirken mit den Nukleonen, den Kernteilchen. Nukleonen bilden zusammen mit den Leptonen die Atome. Und Moleküle sind wiederum aus mehreren Atomen zusammengefügt.
Nur die Quarks haben „Farbe”, und diese Farbe entspricht einer Eigenschaft. Diese Eigenschaft lässt sich am besten verstehen, wenn die Eigenschaft als solches durch den Begriff „Farbe” ausgedrückt wird. Gemäß der Farblehre gibt es drei Grundfarben: „Rot, Gelb und Blau”. Werden diese drei Grundfarben zusammengemischt, ergibt dies „Weiß”.
Übertragen auf die Quarks bedeutet das, wenn man drei verschiedene, der
Farbladung entsprechende Quarks, zusammenfügt, erhält man ein
Teilchen, welches „keine” Farbe mehr hat. Und genau das passiert beim Neutron.
Dort gibt es 2x „Down-Quarks” mit 1x „Up-Quark”, die zusammen das Neutrino
ergeben, wobei sich die
Allerdings gibt es zu jedem Teilchen aus der Gruppe der Leptonen und der Quarks sogenannte Antiteilchen mit umgekehrter Eigenschaft. Das sind dann die Antileptonen und die Antiquarks. Was aber unverändert bleibt, ist die Masse, die exakt gleich ist. Beispielsweise hat das Elektron(−) eine negative Ladung, wogegen das Antielektron(+) eine positive Ladung hat, und deshalb auch Positron genannt wird. Daher hat auch das Antineutrino(0) keine Ladung. Denn +Null und -Null ist quasi das Gleiche.
Die Antiquarks haben wie erwähnt, die gleiche Masse, aber die umgekehrten Eigenschaften. Das bedeutet, zu einem „Rot” gibt es ein „Anti-Rot”, und das ist „Blau”. Zu einem „Blau” gibt es ein „Anti-Blau”, und das ist „Gelb”. Und zu einem „Gelb” gibt es ein „Anti-Gelb”, und das ist „Rot”. Je nach Darstellung können die Farben in den Lehrbüchern ein bisschen variieren. Aber letztlich soll immer das Gleiche ausgesagt werden. Und auch die Antifarben ergeben zusammen wieder „Weiß”.
Je mehr Energie man auf die Quarks überträgt, desto merkwürdiger scheinen sich die Teilchen zu verhalten. Das Bemerkenswerte an den Quarks ist, dass sie reale gebrochene elektrische Ladungen haben. So haben beispielsweise alle Up-Quarks „(+2/3)” Ladungen und die Down-Quarks, wozu auch die Strange-Quarks und die Bottom-Quarks gehören, haben „(−1/3)” Ladung.
Insofern kann man nur solche Quarks zusammen fügen, die als Gesamtladung Eins ergeben oder wie das Neutron Null. Zusätzlich zu dem „Weiß” müssen sie auch ganze Ladungen erzeugen können. In der Natur können immer nur zwei oder drei Farben und „keine” vier Farben zusammengefügt werden.
Abb. 4: Die Farbladungen der Quarks
Beispiele:
Das Neutron hat die Einzelladungen Down(−1/3), Down(−1/3),
Up(+2/3), und das ergibt zusammen die Ladung Null.
Das Proton hat die Einzelladungen Up(+2/3), Up(+2/3), Down(−1/3),
und das ergibt zusammen die Einheitsladung Eins.
Wenn man ein Quark aus der nächsten Teilchenfamilie hinzufügt, wird die sogenannte „Strangeness” erhöht. Derartig erzeugte Teilchen zerfallen allerdings innerhalb kürzester Zeit in Teilchen der untersten Familie.
So hätte ein mit höherer Energie erzeugtes Teilchen, wie z. B. das
Ein ebenfalls so erzeugtes Teilchen zusammengesetzt als
Mit noch höheren Energien lassen sich „Charm”-Quarks mit einbinden. Bei abermals höheren Energiezuständen würde die Natur als erstes „Bottom”-Quarks und schließlich „Top”-Quarks zulassen. Aber wie man schon sehen kann, wird die Natur alles daran setzen, einen Zustand niedriger Energie zu erhalten.
Neben der Ladungseigenschaft gibt es noch zusätzlich den Spin. Mit anderen Worten, die Teilchen verfügen zusätzlich über einen Drehimpuls. Dieser Drehimpuls wird durch die Gesetze der Wirbelmechanik aufgeprägt. Der Drehimpuls bleibt aufgrund der Erhaltungsätze solange unverändert, bis äußere Kräfte diesem Impuls etwas entgegensetzen.
Die aus den Quarks zusammengesetzten Teilchen können entweder den Drehimpuls
Allerdings stellen sich die inneren Strukturen der Quarks noch weitaus komplizierter dar. Denn bei einem Proton beispielsweise spielen auch die Gluonen eine entscheidende Rolle. Und neben dem ladungsvermittelnden Aspekt gibt es auch den spinvermittelnden Aspekt. Das heißt, da durch den Spin ein Magnetfeld erzeugt wird, muss man auch die magnetische Wechselwirkung bei jeder Betrachtung mit einbeziehen.
Und letztlich tragen sogar die virtuellen Teilchen, sprich die Teilchen des Vakuums
zur Wechselwirkung mit bei. Alles in allem eine sehr komplexe Struktur. Und trotzdem liegt
in Summe der Spin eines Protons bei
Die Baryonen, mit einem Drehimpuls von J = 3/2, verhalten
sich völlig anders. Ein derartig erzeugtes Teilchen, wie z. B. das
Kämen jetzt noch energetisch höher erzeugte „Charm”-Teilchen
hinzu, ergäbe dies z. B. das cuu-Teilchen mit den Einzelladungen
Charm(+2/3), Up(+2/3), Up(+2/3), hätte ebenfalls die Gesamtladung
+Zwei, aber aufgrund der anderen Familie eine höhere Masse.
Bei einem ccc-Teilchen mit den Einzelladungen Charm(+2/3),
Charm (+2/3), Charm(+2/3), würde sich zwar an der Gesamtladung
+Zwei nichts ändern, aber die Masse wäre nochmals um ein
Vielfaches höher. Und das Gleiche ließe sich, wie bereits oben erwähnt, auf
das Graviton übertragen.
Zu den Hadronen zählen, wie schon erwähnt, auch die Mesonen. Diese setzen sich
jedoch nicht aus drei Quarks zusammen, sondern aus einem Quark und dessen
Antiquark. Daher haben die Mesonen auch keinen Spin. Als Ergebnis werden daraus z. B.
die Kaonen gebildet. Ein derartig erzeugtes Teilchen, wie z. B. das
- oder
Mesonen, die aus - oder
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