Wirbelstrukturen im
4 - dimensionalen
gekrümmten Raum
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Schraubenverbindungen
Verwendung von Schraubenverbindungen


Schrauben

Die Schraube ist das am häufig­sten und viel­seitig­sten verwen­dete Maschinen- und Verbin­dung­selement.

Je nach Nutzung unter­scheidet man zwischen:

  • Befestigungsschrauben
  • Bewegungsschrauben
  • Dichtungsschrauben
  • Einstellschrauben
Gewinde

Die Art des Gewindes wird durch die Profil­form (Dreieck oder Trapez), die Steigung, die Gang­zahl (ein- oder mehrgängig) und dem Windungs­sinn (rechts- oder linksgängig) bestimmt.

Bei den Gewinde­arten wird unter­schieden zwischen:

  • Metrisches Gewinde (Regelgewinde)
  • Metrisches Feingewinde
  • Whitworth-Rohrgewinde
  • Trapezgewinde
  • Sägengewinde
  • Rundgewinde

Das Regel­gewinde findet Anwen­dung bei Befesti­gungs­schrauben und Muttern aller Art.

Die Gewinde­steigung ent­spricht zugleich der Axial­verschie­bung bei einer Umdre­hung der Schraube/Mutter.

Gewindebezeichnungen

Metrische ISO-Regelgewinde mit 16 mm Nenndurchmesser: M16

Metrisches ISO-Feingewinde mit 20 mm Nenndurchmesser. M20 x 2

Metrisches ISO-Trapezgewinde mit 36 mm Nenndurchmesser mit 6 mm Steigung: TR36 x 6


Bei den Schrauben­arten wird unter­schieden zwischen:

  • Sechskantschrauben
    (Regelgewinde oder Feingewinde)
  • Zylinderschrauben mit Innensechskant
    (Regelgewinde)
  • Stiftschrauben
  • Gewindestifte
    (werden mit verschiedenen Enden ausgeführt)
  • u.a.
Muttern

Durch die Verwendung von „Sechs­kant-Muttern” können Durch­steck­verschrau­bungen ausge­führt werden. Aufgrund ihrer Form­gebung ist bei Muttern nur ein Kraft­angriff von außen möglich. Ein Ver­sagen der Schrauben­verbin­dung kann durch Bruch der Schraube oder durch Abstreifen des Gewindes der Mutter und/oder Schraube auf­treten. Da es jedoch zu einem all­mäh­lichen Abstreifen des Gewindes kommen kann, was schwierig fest­zustellen ist, sind die Schrauben­verbin­dungen deshalb so auszu­führen, dass ein Ver­sagen nur durch Bruch der Schraube auftritt.

Aus diesem Grund sollte die Mutter minde­stens der Festig­keits­klasse der Schraube ent­sprechen.

Bei den Muttern­arten wird unter­schieden zwischen:

  • Sechskantmuttern
    (Festigkeitsklassen 6, 8, 10)
  • Vierkantmutter (hohe und niedrige Bauform)
  • Hutmuttern
  • Flügelmuttern
    (für häufige zu lösende Verbindungen)
  • u.a.



Montageverfahren

Schrauben­verbin­dungen gehören zu den lösbaren Verbin­dungen. Gerade im Maschinen­bau, und über­all dort, wo es auf die Funktion ankommt, muss die richtige Aus­wahl des Montage­verfahrens getroffen werden. In vielen Fällen müssen Schrauben­verbin­dungen mit der richtigen Vor­spann­kraft montiert werden. Hierzu ist es not­wendig, für ein optimales Ergebnis das richtige Montage­ver­fahren zu wählen.

Anziehen von Hand

Bei normalen Anwen­dungen greift der Monteur oft auf seine Erfah­rungen zurück und setzt die Vor­spann­kraft nach seinen subjek­tiven Empfin­dungen um. Hierbei besteht aller­dings die Gefahr, je länger das Werk­zeug, sprich je länger der Hebel, desto größer ist auch das Dreh­moment. Nicht umsonst sagt man: "Nach fest ... kommt ab."

Gerade für hoch­feste Schrauben­verbin­dungen ist dieses Ver­fahren nicht geeignet.

Anziehen mit Schlag­schrauber

Impuls­gesteuerte Schlag­schrauber werden mit Druck­luft ange­trieben. Schwankt der Betriebs­druck während der Anwen­dung, kann das Soll-Anzieh­dreh­moment nicht prozess­sicher umge­setzt werden. Daher eignen sich Schlag­schrauber nur für die Vor­montage.

Inzwischen gibt es auch Impuls­schrauber mit Impuls­über­wachung. Dadurch ist es mög­lich, die Streck­grenze mit zu berück­sichtigen.

Anziehen mit Drehmoment­schlüssel

Durch dieses klassische Verfahren wird indirekt eine Vor­spann­kraft erzeugt, die durch ein Dreh­moment aufge­bracht wird. Aller­dings ist hierbei zu beachten, dass die Reibung das Soll-Anzieh­moment beein­flusst. Maßgeb­lich ist das Ver­hält­nis des ange­wendeten Anzugs­moments zu den tat­säch­lichen Reib­werten, woraus sich letzt­lich die Vor­spann­kraft ergibt.

Drehwinkel­gesteuertes Anzieh­gerät

Bei diesem Ver­fahren erfolgt die Vor­spann­kraft über eine indirekte Messung der Schrau­ben­längung. Hierbei wird voraus­gesetzt, dass die Längen­änderung der Schraube über die Steigung des Gewindes direkt propor­tional zu dem zurück­gelegten Dreh­winkel ist.

Zuerst wird ein Füge­moment aufge­bracht, wodurch ein Setzen aller Trenn­fugen in der Schrau­ben­ver­bindung erreicht wird. Im zweiten Schritt erfolgt die Montage mittels Dreh­winkel­messung. Unab­hängig von der Reibungs­zahl wird durch den Dreh­winkel exakt die Vor­spann­kraft ein­gestellt.

Damit ist gerade bei hoch­festen Schrau­ben­ver­bindungen eine Prozess­sicher­heit gegeben.

Streckgrenz­gesteuertes Anzieh­gerät

Bei diesem Ver­fahren wird die Vor­spann­kraft über den Fließ­beginn der Schraube gesteuert. Hierbei spielt die Reibung eben­falls keine Rolle. Die Schraube wird solange ange­zogen, bis die Streck- bzw. Dehn­grenze der Schraube erreicht ist. Der Fließ­beginn der Schraube ist dadurch gekenn­zeichnet, dass das Verhält­nis von Dreh­moment zu Dreh­winkel über­wacht wird.

Es wird jeweils ein Differenzen­quozient gebildet, der letzt­lich den Beginn einer plas­tischen Ver­formung anzeigt. Da die tat­säch­liche Längen­änderung der Schraube sehr gering ist, können die Schrauben wieder­verwendet werden.

Durch seine exakte Wieder­hol­genauig­keit zählt es damit auch zu den prozess­sicheren Ver­fahren.





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